ESF- und EFRE-Programm auf dem Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Kreuznach

"Europa entdecken – Rheinland-Pfalz macht mit" – der Auftritt der Landesregierung beim Rheinland-Pfalz Tag in Bad Kreuznach stand ganz unter europäischen Vorzeichen. Zum ersten Mal wurden der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit Präsentationen auf dem Landesfest vorgestellt. Sie informierten darüber, welchen Beitrag die Europäische Union für die Förderung der Beschäftigung und der Wettbewerbsfähigkeit in Rheinland-Pfalz leistet.

Die Landesregierung wird mit den Mitteln des Programms "Wachstum durch Innovation" (RWB-EFRE-Programm Rheinland-Pfalz) in Höhe von 217,6 Mio. EUR in der Förderperiode 2007 bis 2013 die Lebens- und Arbeitsbedingungen in ganz Rheinland-Pfalz weiter verbessern. Die Leistungsfähigkeit der Regionen soll gestärkt und Impulse für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung gesetzt werden. Gestärkt werden soll auch die nachhaltige städtische und ländliche Entwicklung. Erstmals können dabei die EFRE-Mittel nicht mehr nur in bestimmten Regionen, sondern in ganz Rheinland-Pfalz eingesetzt werden.

Mit dem Europäischen Sozialfonds fördert die Landesregierung Ausbildung und Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz. Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das wichtigste arbeitsmarktpolitische Instrument der Europäischen Union. In der Förderperiode 2007 bis 2013 stellt der ESF rund 114 Mio. EUR zur Arbeitsmarktförderung in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Auf diese Weise unterstützt der ESF in Rheinland-Pfalz jährlich rund 28.000 Frauen und Männer bei ihrer Suche nach einem Arbeitsplatz. In rund 450 Projekten werden diese Personen beraten, weitergebildet oder qualifiziert.

Die Unterstützung durch den ESF kommt besonders Menschen zu Gute, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Dazu zählen vor allem Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf, ältere Arbeitslose, Frauen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Migrationshintergrund. Damit leistet der ESF auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Land.

In einem Pavillon auf dem Kornmarkt wurden ESF- und EFRE-Projekte vorgestellt. Ein Beispiel für den Erfolg der EFRE-Förderung aus der Vergangenheit ist die wirtschaftsnahe Forschungsinfrastruktur im PRE-Uni-Park Kaiserslautern. Die Kosten von vier Institutsneubauten im Rahmen des Konzeptes "PRE-Uni-Park" mit einem Finanzvolumen von insgesamt rund 56,8 Mio. EUR konnten mit rund 17,8 Mio. EUR durch EFRE-Mittel mitfinanziert werden:

  • Fraunhofer-Institut für Experimentelles Softwareengineering IESE
  • Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM
  • Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik IFOS
  • Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz DFKI

Auf dem Rheinland-Pfalz-Tag mit dabei waren das Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Die beiden Kaiserslauterer Forschungseinrichtungen präsentieren Mitmach-Exponate für jedermann:

Das DFKI zeigte das multimediale Eyebook, bei dem der Leser mit einem "Eyetracker" beobachtet wird. Der Computer "schaut" dem Benutzer in die Augen und kann so die Stelle lokalisieren, die gerade gelesen wird. Dies ermöglicht die Einspielung multimedialer Effekte in Echtzeit, wie beispielsweise Soundeffekte oder Fotos.

Das IESE präsentierte einen Modellbagger, mit dem die Messebesucher selbst in Aktion treten konnten. Systementwurf und -analyse wurden für die Softwarekomponenten zur Realisierung komplexer Funktionen anschaulich demonstriert. So kann der Aktionsradius des Baggers per Software so eingestellt werden, dass der Ausleger nur im vorgegebenen Arbeitsbereich bewegt werden kann. Derartige Sicherheitssysteme sind gerade bei der Komplexität moderner Nutzfahrzeuge nur mit Software realisierbar und betreffen vielfach auch sicherheitskritische Komponenten wie z.B. die Bremsen.

Als gelungenes Förderbeispiel aus dem Bereich des Europäischen Sozialfonds präsentierte sich das Ada-Lovelace-Mentorinnennetzwerk mit dem Projekt "Roberta - Mädchen erobern Roboter". Das Ada-Lovelace-Mentorinnennetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Mädchen und Frauen für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge und Berufe zu motivieren. Studentinnen technisch-naturwissenschaftlicher Studiengänge und junge Frauen in technischen Ausbildungsberufen informierten und betreuten Schülerinnen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren. In Workshops und Arbeitsgemeinschaften arbeiteten die Mentorinnen mit interessierten Mädchen und jungen Frauen an konkreten technischen und naturwissenschaftlichen Aufgabenstellungen und förderten so deren Selbstvertrauen im Umgang mit Technik und Naturwissenschaften.

Besonders anschaulich vermittelt wurde der Umgang mit Technik im Projekt "Roberta – Mädchen erobern Roboter". Das Ada-Lovelace-Team bott beim Rheinland-Pfalz Tag Mädchen und jungen Frauen die Gelegenheit, auf spielerische Weise einen Roboter zu bauen, zu programmieren und zu steuern. Die Mentorinnen luden die Besucher des Rheinland-Pfalz Tages dazu ein, die "Lego Mindstorm NXT Roboter" selbst aus Legosteinen und mit Hilfe eines Roboterbaukastens zusammenzusetzen und die mobilen Roboter durch eigenes Programmieren "zum Leben zu erwecken".

Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in den Ingenieurberufen ist das Konzept dieses Projektes, Mädchen und junge Frauen frühzeitig für diese Berufsfelder zu begeistern, ein wichtiger Ansatz.

Ansprechpartner für EFRE:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Referat 8307 Europäische Strukturpolitik, Tel.: 06131/ 16-2618, Fax: 06131/ 16-172618, E-Mail: verwaltungsbehoerde@mwvlw.rlp.de, Internet: http://www.mwvlw.rlp.de