Auf dem Dialogforum USA in ISB in Mainz hat der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage für den Standort Rheinland-Pfalz geworben und die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern hervorgehoben.
Das Land habe sich zu einem wichtigen Hochschul- und Technologiestandort entwickelt und verfüge über eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, die in den nächsten Jahren konsequent weiter ausgebaut werde. Gut ausgebildete und leistungsbereite Männer und Frauen am Arbeitsmarkt, stimmige „weiche“ Standortfaktoren im Weinland Rheinland-Pfalz und nicht zuletzt die über Jahrzehnte gesammelten positiven Erfahrungen mit den hier stationierten amerikanischen Truppen seien Pluspunkte für jedes ansiedlungswillige Unternehmen, skizzierte der Minister. „Auch wenn das deutsch-amerikanische Großklima im Wahlkampf etwas gelitten hat, stimmt das für die wirtschaftlichen Beziehungen so wichtige Kleinklima in Rheinland-Pfalz“, sagte Bauckhage.
Ein weltoffenes Land wie Rheinland-Pfalz lebe vom Engagement ausländischer Unternehmen und vom Export, dem Motor der Wirtschaft. Das Land zähle bundesweit zu den Spitzenreitern beim Export, sagte der Minister. Mehr als 40 Prozent der produzierten Güter mit einem Warenwert von rund 25 Milliarden Euro gingen ins Ausland. Der Exportwirtschaft gelte deshalb das besondere Augenmerk seines Ministeriums, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen werde durch verschiedene Fördermaßnahmen das Entrée auf internationalen Märkten erleichtert. Dabei spiele der amerikanische Markt eine herausragende Rolle, so Bauckhage. Gemeinsam mit der deutsch-amerikanischen Handelskammer Atlanta sei ein Programm entwickelt worden, das alle wichtigen Institutionen und Instrumente umfasse. Angefangen mit Informationsveranstaltungen bei den Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz und dem Serviceangebot des Kooperationsbüros in New York über die gezielte Förderung durch das Exportberatungsprogramm und die Förderung von Messeauftritten bis hin zu Internetpräsentationen des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz und Wirtschaftsdelegationsreisen in die USA habe sein Haus ein Bündel von wirksamen Hilfestellungen auf den Weg gebracht. „Mit dem heutigen Dialogforum wollen wir auf diesem Weg der Zusammenarbeit einen weiteren Schritt nach vorne gehen“, sagte Bauckhage und dankte der ISB für die Organisation der Veranstaltung.
Zahlen und Fakten
Das Handelsvolumen zwischen Rheinland-Pfalz und den USA hat sich im Zeitraum 1995/2001 von fast 4,343 Mrd. DM (2,2 Mrd. Euro) um 47,1 % auf 6,39 Mrd. DM (3,27 Mrd. Euro) gesteigert. Der rheinland-pfälzische Handelsbilanzüberschuss von 772,4 Mio. DM (395 Mio. Euro) im Jahr 1995 erhöhte sich bis zum Jahr 2001 um 71 % auf 1,321 Mrd. DM (680 Mio. Euro). Von 1995 bis 2001 konnte die rheinland-pfälzische Ausfuhr von 2,558 Mrd. DM (1,31 Mrd. Euro) um die Hälfte auf 3,856 Mrd. DM (1,97 Mrd. Euro) gesteigert werden. Auf der Einfuhrseite war im gleichen Zeitraum ebenfalls eine Steigerung um 42 % von 1,786 Mrd. DM (910 Mio. Euro) auf 2,538 Mrd. DM (1,3 Mrd. Euro) zu verzeichnen. Die Ausfuhren in die USA bestanden 2000 (Zahlen für 2001 liegen bisher noch nicht vor) überwiegend aus pharmazeutischen Erzeugnissen (496,3 Mio. DM/ 254 Mio. Euro), sonstigen chemischen Vorerzeugnissen (453,1 Mio. DM/ 231,7 Mio. Euro), sonstigen Maschinen (318,4 Mio. DM/162,8 Mio. Euro), Kunststoffen (231,7 Mio. DM/118,5 Mio. Euro) und elektrotechnischen Erzeugnissen (201,1 Mio. DM/102,8 Mio. Euro). Auf der Einfuhrseite dominierten im Jahr 2000 vor allem Büromaschinen (187 Mio. DM/95,6 Mio. Euro); elektrotechnische Erzeugnisse (176,3 Mio. DM/ 90,1 Mio. Euro), pharmazeutische Erzeugnisse (155,9 Mio. DM/79,7 Mio. Euro), Luftfahrzeuge (139 Mio. DM/71,1 Mio. Euro) und Kraftfahrzeuge (129,7 Mio. DM/66,3 Mio. Euro). In der Rangfolge des rheinland-pfälzischen Außenhandels nehmen die USA im Jahre 2001 bislang (Zahlen noch nicht endgültig) bei den Ausfuhren nach Frankreich Platz 2 ein. Bei den Einfuhren stehen die USA auf Platz 4 nach Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Internationale Direktinvestitionen werden dabei immer wichtiger. Mittlerweile ist der Umsatz aus deutschen Beteiligungen in den USA sechsmal so hoch wie die deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten. Fast 70 rheinland-pfälzische Unternehmen haben eine US-amerikanische Muttergesellschaft und mehr als 40 rheinland-pfälzische Unternehmen haben eine US-amerikanische Tochtergesellschaft.