"Die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist mit zweistelligen Wachstumsraten in China auf deutlichem Wachtumskurs. China bleibt mit den MOE-Staaten für unsere mittelständischen Betriebe einer der wichtigsten Auslandsmärkte zur Sicherung heimischer Arbeitsplätze", sagte Staatssekretär Günter Eymael nach der Rückkehr von einer Wirtschaftsdelegationsreise vom 31. August bis 10. September mit Vertretern von rund 20 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz. Die Tatsache, dass die Vereinten Nationen in ihren jüngsten Marktprognosen auf der 7. Internationalen Investitionsmesse in der rheinland-pfälzischen Partnerstadt Xiamen, China zur Nr. 1 der wichtigsten Investitionsmärkte erklärt hätten, bestätige das Engagement des Wirtschaftsministeriums auf diesem Auslandsmarkt, so der Staatssekretär.
Nach seiner Rückkehr aus China legte Eymael eine Reihe konkreter Vereinbarungen und Abschlüsse vor. So wurde beispielsweise ein Vorvertrag über den Verkauf einer Oberlinger-Orgel für die Konzerthalle in Xiamen geschlossen. Dies ist das zweite Großprojekt der Firma aus Windesheim (Landkreis Bad Kreuznach) nach dem Bau einer Orgel in Peking.
Auch das Europäische Tourismusinstitut (ETI) mit Sitz in Trier konnte sein Auftragsvolumen erhöhen: Das ETI hat bereits 1,6 Millionen Euro durch Marktforschung und Tourismuskonzepte in China erwirtschaftet. Jetzt wird das Institut auch in der Großregion Xiamen tätig. Mit der Einrichtung eines festen Büros soll die Tourismuswirtschaft zwischen China und Rheinland-Pfalz angekurbelt werden. Dazu zählen auch Gespräche mit Xiamen-Airlines, die ihre Flugverbindung nach Europa angesichts der erleichterten Reisebedingungen für Chinesen ausbauen werden. "Hier eröffnen sich auch für den Flughafen Frankfurt-Hahn neue Perspektiven", sagte Eymael.
In einer Protokollerklärung zwischen dem Amt für Umweltschutz und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium wurde der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Umweltschutz vereinbart. Danach soll die Einrichtung einer Umweltschutz-Präsentationsbasis in der Partnerprovinz Fujian geprüft werden, um Umwelttechnologien und -erzeugnisse aus Deutschland und insbesondere aus Rheinland-Pfalz vorzustellen, beispielsweise in Form eines ökologischen Industrieparks oder einer Ausstellungshalle. Ferner soll eine internetgestützte Informationsplattform über Umweltschutztechnologien, Unternehmen und Forschungsorganisationen eingerichtet werden. Schließlich werden in dem Memorandum die Installation einer automatischen Messstation für Wasser- und Luftqualität in Fujian sowie Kooperationen zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen bei Abwasserbehandlungs- und Recyclingprojekten auf den Weg gebracht. Eymael verwies in diesem Zusammenhang auf den Abschluss einer Vertriebskooperation zwischen der Provinzhauptstadt Fouzhou und der Firma BitControl aus Arzfeld (Landkreis Bitburg-Prüm) über Software zur Dimensionierung von Klär- und Abwasseranlagen.
Die Investitions- und Strukturbank hat vor insgesamt 350 chinesischen Investoren in mehreren Städten den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz präsentiert. Schließlich legen chinesische Investoren immer häufiger ihr Geld in Europa an.
Der Staatssekretär sieht im zunehmenden Wohlstand in China neue Absatzchancen für Produkte made in Rheinland-Pfalz. Das gelte im Übrigen auch für Weine, insbesondere Rotweine. "Bereits jetzt liegt das Handelsvolumen zwischen Rheinland-Pfalz und China bei über einer Milliarde Euro, wobei sich Ausfuhr und Einfuhr in etwa die Waage halten. Bei zweistelligen Zuwachsraten bietet dieser Markt in Fernost außergewöhnlich interessante Perspektiven. Die Delegationsreise hat gezeigt, dass die vor zwei Jahren erfolgte Gründung des Wirtschaftskomitees zwischen dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium und der Provinz Fujian jetzt Früchte trägt. Das zeigten auch die Gespräche mit Gouverneur Lu und Wirtschaftsminister Ye dieser 35 Millionen Einwohner zählenden Provinz", so Eymaels Fazit.
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