Auf dem Branchenforum "chemie.connect" in Mainz hat der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering die Bedeutung der chemischen Industrie für die Wirtschaftsstruktur des Landes unterstrichen. „Die chemische Industrie ist eine innovative Schlüsselindustrie, sie ist unser wichtigster Industriezweig“, so der Minister weiter. Auf dem Branchenforum der rheinland-pfälzischen Landesregierung und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH stellten Branchenkenner die bisherigen Entwicklungen und die zukünftigen Chancen durch stärkere Vernetzung von chemischer Industrie und Informationstechnologie vor.
Mehr als 55.000 Menschen arbeiten in der chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz. Das entspricht einem Fünftel aller Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe. Neben dem weltweit größten Chemie-Unternehmen BASF und dem größten deutschen Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim setzen auch kleine und mittlere Unternehmen mit erfolgreichen Innovationen weltweite Standards. "Aus diesem Industriezweig gehen rheinland-pfälzische Produkte in die ganze Welt. Hier bei uns im Land stimmt die Chemie", bekräftigte Hering. Rheinland-Pfalz unterstütze die Bildung von Clustern, also wirtschaftlichen Netzwerken, in ausgewählten Bereichen. Das Branchenforum "chemie.connect" solle den hohen Stellenwert der Informations- und Kommunikationstechnologie für die chemische Industrie herausstellen. Es gehe bei der Veranstaltung vorrangig darum, Impulse für die Entwicklung des Clusters zu geben, die Vernetzung der Akteure zu fördern und die Aufmerksamkeit für den Standort Rheinland-Pfalz zu erhöhen.
Große Chancen für IT und Softwarespezialisten durch die Entwicklung neuer branchenspezifischer Anwendungssoftware sieht auch Hans-Joachim Metternich, Sprecher der Geschäftsführung der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH: "Wenn hier die beiden Branchen mit großem Potenzial zu einer noch engeren Zusammenarbeit zusammenfinden, sorgt das für einen guten Rückenwind bei innovativen und wirtschaftlich starken Standbeinen in unserem Land. Hier sehen wir gute Perspektiven, die wir in Rheinland-Pfalz gezielt fördern wollen, um deutliche Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung zu setzen. Die Branchenforen wollen hier Anstöße geben und schon im Vorfeld der Veranstaltung entstehen Impulse für Erfolg."
Dass die Chancen des Standortes Deutschland in der intensiven Förderung der Forschung und Entwicklung (FuE) liegen, unterstrich im Gastvortrag Professor Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Hüther machte deutlich, wie sein Institut durch neue Bausteine – Innovationsforen, Forschungsprämien, indirekte FuE-Förderung sowie einen Innovationspool – die Forschungs- und Innovationsförderung unterstützen wolle.
In zwei Talkrunden berichteten Firmen- und Verbandsvertreter über die positiven Erfahrungen aus der Region Rhein-Neckar, die beim Chemie-Cluster eine Vorreiterrolle übernommen hat sowie über den Einsatz von IT-Technologie für das optimale Management von Projekten, Prozessen und Produktion. Das Branchenforum wurde ergänzt durch einen Infomarkt mit Präsentationen verschiedener Anbieter.
"chemie.connect" ist eines von insgesamt fünf rheinland-pfälzischen Branchenforen, die die IT- und Medienbranche mit ausgewählten Wirtschaftsbereichen vernetzen. Bisherige Themen waren Haus, Gesundheit, Logistik und Auto. Vor dem Hintergrund der Gutachten "Medienstandort Rheinland-Pfalz" sowie "Regionen und Branchen im Wandel" ist die ISB als zentrales Wirtschaftsförderungsinstitut zusammen mit rlp-inform federführend an der Organisation der Branchenforen beteiligt. Ziel ist es, den gegenseitigen Austausch zu fördern und dadurch den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz zu stärken. Zudem soll der Innovationsprozess in wichtigen Wachstumsbranchen des Landes unterstützt werden.