Bruttoinlandsprodukt durch Bürgschaftsbanken jährlich um 3,2 Mrd. EUR höher

Inmit-Studie quantifiziert erstmals gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der Mittelstandsförderung durch Bürgschaftsbanken

Jedes Jahr verhelfen die deutschen Bürgschaftsbanken rund 7.000 mittelständischen Unternehmern und Existenzgründern zu Krediten und Beteiligungen – und bleiben dabei weitgehend im Hintergrund. In einer kürzlich in Berlin vorgestellten Studie des Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier e.V. (Inmit) wurde erstmals der konkrete Nutzen der Bürgschaftsbanken mittels einer gesamtwirtschaftlichen Simulationsrechnung quantifiziert. Für die Untersuchung wurden 2.000 Unternehmen und Geldinstitute befragt.

Ausfallbürgschaften und Beteiligungsgarantien sind die Instrumente der Bürgschaftsbanken. Damit verhelfen sie Unternehmen zur Finanzierung sinnvoller Vorhaben auch ohne Sicherheiten. In 50 Jahren wurden 320.000 Mittelständlern auf diese Weise Kredite und Beteiligungen in Milliardenhöhe ermöglicht. Was bisher unbeantwortet blieb, war die Frage nach der Quantifizierung der in diesem Zusammenhang entstehenden gesamtwirtschaftlichen Nutzeffekte. Vor allem für Bund und Länder haben diese Zahlen erhebliche Relevanz: Als Rückbürgen der Bürgschaftsbanken tragen sie jährlich Ausfallzahlungen, dem stehen Einnahmen in bislang unbekannter Höhe gegenüber, die der Staat u. a. in Form von Steuern und Abgaben erzielt. Diese resultieren aus jenen Investitionen, die durch die Bürgschaftsbanken ausgelöst werden. Dazu Hans-Herbert Strombeck, Vorsitzender des Verbandes der Bürgschaftsbanken (VDB): "Dass sich unsere Mittelstandsförderung für den Staat bezahlt macht, wissen wir seit langem. Jetzt liegen erstmals wissenschaftlich fundierte Zahlen vor, welchen Netto-Nutzen unsere Bürgschaftsbanken für die Staatskasse erbringen. Das zeigt, dass die Bürgschaftsbanken in der Mittelstandsfinanzierung unverzichtbar sind."

Die Inmit-Studie quantifiziert die Effekte der Bürgschaftsbanken für den Zeitraum von 1996 bis 2002 mit Blick auf zentrale gesamtwirtschaftliche Größen. Durch die Aktivitäten der Bürgschaftsbanken …

  • steigt das Bruttoinlandsprodukt jahresdurchschnittlich um 3,2 Mrd. EUR,
  • wächst die Anzahl der Beschäftigten durchschnittlich um 12.900 pro Jahr,
  • reduziert sich die Anzahl der Erwerbslosen jährlich um durchschnittlich 9.100,
  • fallen die Gütersteuern jahresdurchschnittlich um 330 Mio. Euro sowie die Einkommens- und Vermögenssteuern um 390 Mio. EUR höher aus,
  • steigt der Finanzierungssaldo des Staates, also die Differenz von gesamtstaatlichen Einnahmen und Ausgaben, durchschnittlich um rund 670 Mio. EUR pro Jahr.

Der wissenschaftliche Studienleiter und Inmit-Institutsvorstand Univ.-Prof. Dr. Axel G. Schmidt bilanziert: "Die Erkenntnis, dass der Staat seine finanzielle Position durch die Aktivitäten der Bürgschaftsbanken erheblich verbessert, unterstreicht die große Bedeutung und Effektivität des Bürgschaftsbankensystems für die deutsche Mittelstandspolitik."

Weitere Informationen
>> Studie zum Download
>> Inmit-Homepage
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