Mit regionalen Workshops will die rheinland-pfälzische Landesregierung das Thema Breitband in ländlichen Regionen aufgreifen und Lösungsansätze für potenzielle Nutzer in der Fläche ermitteln. "Wir wollen, dass das Breitband-Internet flächendeckend zur Verfügung steht und ich bin überzeugt davon, dass wir auf einem guten Weg sind", unterstrich Wirtschaftsminister Hendrik Hering kürzlich in Mainz. Die möglichst flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetzugängen sei eine entscheidende Voraussetzung für die Standortqualität im Wettbewerb der Regionen, übrigens auch im Bildungsbereich. Viele Wertschöpfungsketten in den Unternehmen setzten Breitband-Anwendungen voraus. "Die Versorgung mit Breitband-Internet ist wichtig um gerade mittelständischen Firmen in ländlichen Regionen Perspektiven zu geben, damit diese am globalen Markt teilhaben und dem internationalen Wettbewerb standhalten können."
Im Einzelnen sind bislang folgende Workshops vorgesehen:
27. November 2007 Landau
29. November 2007 Blaubach/Kusel
3. Dezember 2007 Alzey
4. Dezember 2007 Wittlich
Weitere Workshops befinden sich in der Vorbereitung. Auf dem Programm der stark auf den interaktiven Dialog mit den Teilnehmern abzielenden Veranstaltungen stehen jeweils Diskussionen, Informationen über technologische alternative Möglichkeiten und ein Infomarkt. Die Verfügbarkeit von Breitband-Internet sei nicht nur wichtig für die Wirtschaft, sondern in allen Lebensbereichen der Bürgerinnen und Bürger, damit diese an der Informations- und Wissensgesellschaft teilnehmen könnten, erklärte Hering. In rund 150.000 Haushalten in Rheinland-Pfalz werde noch kein schnelles Internet angeboten. Probleme seien die unzureichende Reichweite der dominierenden Übertragungstechnologie DSL oder auch die nicht überall verfügbare Kabelinfrastruktur. Da die Telekommunikationsunternehmen ihre Ausbaupläne nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben ausrichteten, sei ein Infrastrukturausbau auf dieser Basis kein Automatismus.
Informationen zur regionalen Standortbestimmung können Entscheiderinnen und Entscheider von Kommunen, Wirtschaft und Verwaltung künftig über eine Breitband-Hotline erfragen, so Innenminister Karl Peter Bruch in einer ergänzenden Stellungnahme. Die Einrichtung erfolgt beim Landesbetrieb Daten und Information, der als Betreiber des landeseigenen Hochgeschwindigkeitsnetzes die notwendige qualifizierte Hilfestellung zu technischen Fragen sowie Verfügbarkeiten geben wird. Die Breitband Hotline kann ab dem 15. November unter der Nummer 0180 / 2000-620 * (*6 ct./Min.) angerufen und unter helpdesk@ldi.rlp.de angemailt werden.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung wolle die Fördermöglichkeiten bei der Erschließung von Breitband-Internet im ländlichen Raum ausweiten, kündigte Hering an. "Mit Hilfe eines neuen Förderprogramms des Bundes können wir künftig nicht nur Erschließungsmaßnahmen in Gewerbegebieten, sondern auch in landwirtschaftlichen Betrieben, Privathaushalten und Unternehmen im ländlichen Raum unterstützen. Ich freue mich, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium meine Anregungen aufgenommen und angekündigt hat, die Breitbanderschließung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes ab 2008 mit insgesamt zehn Mio. EUR pro Jahr zu fördern."
Nach dem Bevölkerungsschlüssel entfallen aus diesem Programm auf Rheinland-Pfalz rund 530.000 EUR pro Jahr. Das Land werde die Summe um weitere 350.000 EUR aus Landesmitteln ergänzen, so der Minister. Die konkrete Ausgestaltung des Programms werde aktuell zwischen den Bundesländern und dem Bund verhandelt. "Entscheidend ist: Das Problem der noch unzureichenden Versorgung lässt sich lösen", zeigte sich der Minister zuversichtlich. Im Rahmen der Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz fördere das Land bereits Erschließungen von Gewerbegebieten mit Breitband-Internet, seien u.a. die Hochschul-Netze und das Verwaltungsnetz neu strukturiert und ausgebaut sowie Informationsveranstaltungen durchgeführt und Kooperationen mit anderen Bundesländern vorangetrieben worden. "Viele Gewerbegebiete seien bereits mit Breitband-Internet versorgt, auch wurde in den vergangenen Jahren bereits in einer Reihe von Ortsnetzen die Verfügbarkeit von DSL verbessert."
Seit Ende Juni dieses Jahres lasse die Landesregierung in einem Gutachten die regionale Versorgung mit Breitband-Internet detailliert untersuchen. Analysiert werden die Nachfragesituation, der Breitbandbedarf von Unternehmen, Privathaushalten, Bildungseinrichtungen u.a. sowie die zu erwartenden Erfordernisse. Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.
Weitere Informationen:
>> Detailinformationen zur Breitbandinitiative
>> http://www.zukunft.rlp.de
Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Pressestelle, Tel.: 06131/ 162-220, Fax: 06131/ 162-174, E-Mail: pressestelle@mwvlw.rlp.de, Internet: http://www.mwvlw.rlp.de