Breitband bringt dynamische Impulse für die Wirtschaft

"Der flächendeckende und bedarfsgerechte Zugang zu Breitband-Technologien ist als Infrastrukturfaktor für den technologischen Fortschritt und Wandel in Rheinland-Pfalz unverzichtbar geworden", sagte der Stellvertretende Ministerpräsident, Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage, anlässlich der Pressekonferenz zur Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz in Mainz. In den vergangenen zehn Jahren habe sich der IT-Bereich zu einer Schlüsseltechnologie mit einem enormen wirtschaftlichen Wachstumspotenzial entwickelt. Allein im ersten Halbjahr 2003 seien die Umsätze im Internet-Handel trotz der gegenwärtigen Konjunkturflaute und der allgemein schwierigen Situation im Handel um 30 Prozent gewachsen. "Das allein zeigt, welches Potenzial in diesem Markt steckt - bei anderen Geschäftsmodellen, die sich auf das Internet stützen, ist es ähnlich", erklärte der Minister.

Laut Mediengutachten kann die konsequente Einführung der Breitband-Technologien das Bruttosozialprodukt von Rheinland-Pfalz um 4 Prozent in 5 bis 7 Jahren steigern. "Dazu kommt, dass die Breitbandtechnologie gerade den ländlichen Räumen immense Chancen bietet, denn basierend auf der Fachqualifikation der Mitarbeiter, besteht die Möglichkeit, standortunabhängig bestehende Arbeitsplätze zu halten und neue zu schaffen", erklärte der Minister. Nicht zuletzt dadurch eröffne die Breitbandtechnologie gerade für Rheinland-Pfalz mit seinen ländlichen Räumen ganz neue wirtschaftliche Perspektiven. Immer mehr Unternehmen nutzen heutzutage die modernen Kommunikationstechnologien. Deshalb sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Übertragungsgeschwindigkeit nicht zu einem Engpass werde - und zwar in allen Regionen des Landes.

"Daher startet das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit Partnern aus der Telekommunikationsbranche wie der KEVAG-Telekom und der Pfalzkom die Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz. Interessierte Unternehmen können sich in dieser Initiative, die einen weiteren Baustein der Multimediapolitik darstellt, gerne einbringen", so der Minister. Ziel sei es, Unternehmen, aber auch die Verantwortlichen in den Kommunen und Wirtschaftsfördergesellschaften für dieses Thema zu sensibilisieren und in den kommenden Jahren möglichst alle Gewerbegebiete des Landes mit schnellen Internetzugängen zu versorgen. Über die zukünftigen Entwicklungen und Erfordernisse der Breitband-Kommunikation sei ein qualifizierter Dialog im Lande erforderlich. Das Wirtschaftsministerium wird diesen Dialog beginnend mit dem Breitband-Forum am 17. November dieses Jahres in Gang setzen.

Darüber hinaus können zukünftig im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung bei der erstmaligen Erschließung von Industrie- und Gewerbegebieten, die Investitionen für die Breitbandverkabelung, die auf öffentlichem Gelände erfolgen, durch das Land gefördert werden. In bereits erschlossenen Gewerbegebieten werde über die Förderung in Abhängigkeit vom nachgewiesenen Bedarf im Einzelfall entschieden.

Ab sofort informiert auch die Gewerbeflächen-Datenbank der ISB über breitbandige Internet-Zugänge der Netzbetreiber Deutsche Telekom AG, KEVAG Telekom, K-net Telekommunikation, mainzkom, Pfalzkom und trilan. "In der Datenbank, die seit diesem Jahr über das Internet erreicht werden kann, sind alle relevanten Angaben über Gewerbeflächen enthalten", sagte Andreas Valentin, Direktor der ISB. Investoren können sich nun zum ersten Mal im Land schnell einen umfassenden Überblick über überregional bedeutsame Gewerbeflächen in den fünf Regionen Mittelrhein-Westerwald, Trier, Rheinhessen-Nahe, Rheinpfalz und Westpfalz verschaffen. Rund 290 Flächen bietet die zweisprachige Datenbank unter http://www.gewerbeflaechen.rlp.de an. "Für ein Drittel dieser Gewerbeflächen ist ein Breitbandzugang realisiert oder kann kurzfristig realisiert werden", teilte Valentin mit.

"Das Thema Breitbandtechnologie besitzt aber auch eine europäische Dimension", betonte der Minister. Schließlich haben sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet, bis Ende 2003 eine nationale Breitbandstrategie zu entwickeln und bis zum Jahr 2005 in der gesamten EU Breitbandnetze verfügbar und nutzbar zu machen. Darüber hinaus erarbeitet die Europäische Union derzeit Leitlinien für den Einsatz der Strukturfonds im Bereich der elektronischen Kommunikation, um den Ausbau der Infrastruktur für den Mobilfunk und das Breitband-Internet in ländlichen bevölkerungsarmen Gebieten zu unterstützen, in denen der Markt nicht von selbst für den Infrastruktur-Ausbau sorgt. "Ich bin mir sicher: Auch auf diesem Weg werden wir unserem Ziel, dem flächendeckenden Angebot von Breitband-Technologien in Rheinland-Pfalz, ebenfalls einen Schritt näher kommen, sagte Bauckhage abschließend.