Branchenforum "gesundheit.connect" - Elektronische Gesundheitskarte Trier: Chance für Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz und Patientenversorgung

Gesundheitswesen und IT: Zwei Branchen mit großem Zukunftspotenzial, die sich ideal ergänzen und Synergien freisetzen – dies ist das Resümee des Branchenforums "gesundheit.connect" der rheinland-pfälzischen Landesregierung und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH in Mainz. Gäste aus Politik und Wirtschaft, IT- und Medienunternehmen sowie aus dem Gesundheitsbereich bekamen die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen im Gesundheitsmanagement zu informieren. "gesundheit.connect" konzentrierte sich dabei speziell auf den Einsatz von IT und Medien bei der Planung und Prozesssteuerung sowie der Vernetzung zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen.

"Die IT hilft uns dabei, das Gesundheitswesen künftig deutlich effektiver zu organisieren", sagte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer. So könnten etwa die Planung von Behandlungsabläufen in Krankenhäusern bereits vor der Aufnahme der Patienten durch die überweisenden Ärzte angestoßen werden. Im Mittelpunkt müsse aber stets der Patient stehen, der ein möglichst "maßgeschneidertes" Gesundheitsangebot erhalten solle. Ziel müsse es aber auch sein, mit Hilfe moderner Informationstechnologien den Verwaltungsaufwand in den Heilberufen deutlich zu mindern, betonte Gesundheitsministerin Dreyer. "Der gewachsene Anteil nicht ärztlicher Verwaltungsarbeit muss dringend zurückgeführt werden, um die Attraktivität des Arztberufes zu steigern. Dabei sind alle in der Pflicht, auch die Politik", so die Ministerin.

"Neue Chancen erschließen, unnötige Kosten vermeiden, die technologischen Möglichkeiten umfassend nutzen und damit internationale Standards setzen" – dies sind für Staatssekretär Walter Strutz vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium die wesentlichen Kriterien für einen stärkeren Einsatz der IT im Gesundheitsbereich. Hans-Joachim Metternich, Sprecher der Geschäftsführung der ISB, unterstrich: "IT und Gesundheitswesen sind zwei expandierende Branchen mit großem Potenzial. Hier ergeben sich gute Perspektiven, die wir in Rheinland-Pfalz gezielt fördern wollen, um deutliche Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung zu setzen."

IT und Medientechnik können im Gesundheitswesen auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen – beispielsweise, um bisher langwierige Verfahren abzukürzen und Verwaltungsprozesse zu vereinfachen: So wird augenblicklich unter dem Stichwort "Elektronische Gesundheitskarte" die gezielte Bündelung und Verfügbarkeit von Patienteninformationen diskutiert. In Trier wird bereits in einem Pilotprojekt der Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte sowie einer einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte getestet. Die am Modellprojekt teilnehmenden Patienten und Ärzte versprechen sich durch die bessere Verfügbarkeit der Krankendaten des Patienten die Vermeidung von unnötigen Doppeluntersuchungen und die Verhinderung gefährlicher medikamentöser Kontraindikationen.

Von einer "ökonomischen Notwendigkeit" der IT im Gesundheitswesen sprach Prof. Dr. Klaus-Dieter Kossow, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten und Hauptredner der Veranstaltung. IT sei ein "gesellschaftspolitischer Trend", sogar ein "Mega-Trend", unterstrich er. Allerdings müsse – beispielsweise im Falle der elektronischen Gesundheitskarte – ein ausreichender Datenschutz sowohl für Patienten als auch für alle übrigen Beteiligten gewährleistet sein. Mit der elektronischen Gesundheitskarte wie auch mit intelligenten Netzwerken befassten sich bei dem Branchenforum überdies zwei Talkrunden mit Experten aus Politik, IT und Gesundheitswesen.

Initiatoren der Veranstaltung "gesundheit.connect" sind das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Rheinland-Pfalz, die Multimediainitiative der Landesregierung rlp-inform sowie die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH. Medienpartner ist die Fachzeitung Management & Krankenhaus, Hospital Post.

"gesundheit.connect" ist eines von insgesamt fünf rheinland-pfälzischen "Branchenforen", die die IT- und Medienbranche mit ausgewählten Branchen vernetzen. Vor dem Hintergrund der Gutachten "Medienstandort Rheinland-Pfalz" sowie "Regionen und Branchen im Wandel" ist die ISB als zentrales Wirtschaftsförderungsinstitut zusammen mit rlp-inform federführend an der Organisation der Branchenforen beteiligt. Ziel ist es, den gegenseitigen Austausch zu fördern und dadurch den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz zu stärken. Zudem soll der Innovationsprozess in wichtigen Wachstumsbranchen des Landes unterstützt werden.

Weitere Informationen:
>> Die IT-/ Medienbranche in Rheinland-Pfalz
>> Special zum "Medienstandort RLP" in "Technology-Review" zum Download
>> ISB-Standort-Broschüre zum Download
>> Multimediainitiative der Landesregierung "rlp-inform"
>> Online-Offensive Mittelstand "Connect"