Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage hat im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz die Woche der Technologie eröffnet. Bis zum 17. Juni werden der Minister und seine beiden Staatssekretäre Günter Eymael und Walter Strutz in allen Teilen des Landes anwendungsorientierte Institute, Technologiezentren, Energieerzeuger und Firmen besuchen und deren innovative Konzepte und Entwicklungen vorstellen. "Wir wollen die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Technologiestandortes Rheinland-Pfalz beleuchten und gleichzeitig ein besseres Klima für Technologie in der Bevölkerung schaffen", fasste Bauckhage die Ziele der Woche zusammen.
Mit seiner Technologie- und Energiepolitik wolle er den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz stärken. "Nur ein innovativer Wirtschaftsstandort hat Zukunft", sagte der Minister. Deutschland könne im internationalen Wettbewerb nicht mit Einfach- und Billigprodukten bestehen. "Uns bleibt nur der Weg nach vorne, wir setzen auf Investition in Bildung und Forschung, in Technologie und Fortschritt", sagte der Minister. Er warnte vor den Folgen der Technologie-Unterlassung. "Während wir uns in endlosen Diskussionen über Technologiefolgenabschätzung erschöpfen, wird in anderen Ländern bereits produziert. Das muss sich ändern. Wir brauchen deshalb dringend ein besseres Image für neue Technologien, mehr Aufgeschlossenheit in der Bevölkerung", betonte Bauckhage. Eine Kernaufgabe des Staates sei es, die Infrastruktur für Bildung und Forschung, für Technologie und Fortschritt zu schaffen und die Brücke von Wissenschaft zur Wirtschaft, von der Theorie zum Produkt und zur Dienstleistung zu bauen.
In der Verantwortung des Wirtschaftsministeriums gibt es das Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe FEE in Idar-Oberstein, das Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe FGK in Höhr-Grenzhausen, das Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik IFOS in Kaiserslautern, das Institut für Mikrotechnik IMM in Mainz sowie die AgroScience in Neustadt. Hier werde hervorragende Vorarbeit für zukunftsfähige Arbeitsplätze geleistet, stellte der Minister fest. Sie stehen am Dienstag der Woche auf dem Programm.
Am Mittwoch werden die Technologiezentren und Technologietransferstellen des Landes im Mittelpunkt stehen. "Diese Zentren sind Inkubatoren für junge Firmen, die dort erste Erfahrungen sammeln, um dann gestärkt in die Wirtschaft zu gehen", erläuterte der Minister. Und die Bilanz könne sich sehen lassen: Bisher seien dort 270 neue Unternehmen gegründet und rund 1.700 hoch qualifizierte Arbeitsplätze neu geschaffen worden.
Der Donnerstag wird der Energie und der Energiepolitik gewidmet. "Wir haben in Deutschland über Jahrzehnte die Steinkohle mit aberwitzigen Summen gefördert, die unverhältnismäßige Subventionierung der Windenergie ist der energiepolitische Sündenfall unserer Tage", stellte der Minister fest. Das Wirtschaftsministerium setze deshalb auf die zeitlich befristete Förderung einer dezentralen und intelligenten Energiegewinnung über Geothermie, Brennstoffzelle oder Biomasse sowie auf Energieeinsparung.
Am Freitag werden der Minister und die beiden Staatssekretäre innovative kleine und mittlere Unternehmen besuchen. "Ihnen gehört unser besonderes Augenmerk, sie sind die eigentlichen Innovationsschmieden des Landes. Allein mit unserem Innovationsförderprogramm konnten wir in der Vergangenheit mit einem Zuschussanteil von über 140 Mio. EUR knapp 1.300 einzelbetriebliche Innovations- beziehungsweise Technologieeinführungsmaßnahmen fördern", sagte der Minister. Bei einem Technologietreff mit Workshop-Charakter, mit Technologie zum Anfassen, Produkten und Projekten, Wein und Kommunikation mit interessanten Gästen werde die Woche im Museum ausklingen, so der Minister. Er freue sich besonders auf Eggert Voscherau, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der BASF.
Der Minister schloss mit einem Zitat von Henry Ford: "Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor. Sie beginnt im Klassenzimmer."
Weitere Informationen
>> Alle Termine der Technologiewoche
>> Brancheninformation "Technologie in Rheinland-Pfalz"
>> Technologieportal RLP: www.technologie.rlp.de
>> Bildermaterial zur Pressekonferenz am 13. Juni 2005