Aktionstag Wirtschaft + Familie = Wachstum

Familiengerechte Personalpolitik bringt Gewinn
Unternehmen für eine familienbewusste und lebensphasenorientierte Personalpolitik zu sensibilisieren, dies ist das Ziel des heutigen landesweiten Aktionstages "Wirtschaft + Familie = Wachstum" des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Kooperation mit der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH. "Die Unternehmen müssen sich für die Zukunft rüsten und mit einer familienorientierten Personalpolitik ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit sichern sowie gleichzeitig gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen", betonten Wirtschaftsminister Hendrik Hering und Sozialministerin Malu Dreyer bei einer Fachtagung in Mainz. Den meisten Betrieben sei bewusst, dass Innovationsfähigkeit, Qualifikation und Flexibilität der Beschäftigten dabei eine wesentliche Rolle spielten.

Ein zukunftsorientierter Weg für die Betriebe ist nach Auffassung von Hering eine lebensphasenorientierte Personalpolitik, die bewusst die unterschiedlichen Abschnitte der Erwerbstätigkeit vom Berufseinstieg der Beschäftigten bis zur Rente in Planungen und Entscheidungen einbezieht. Sie integriert damit die unterschiedlichen Lebenssituationen sowohl von Jüngeren, was die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung betrifft, als auch von Älteren mit Blick auf die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Pflegeaufgaben. "Eine Personalpolitik nach dem Lebensphasenmodell verfolgt damit wirtschaftliche Ziele und Mitarbeiterorientierung gleichermaßen und trägt erheblich dazu bei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert sind und sich mit dem Arbeitgeber identifizieren", so Hering.

Familienministerin Dreyer hob hervor: "Die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die etwa 95 Prozent aller Firmen unseres Landes ausmachen, wissen, dass sie auf das hohe Leistungs- und Kreativpotenzial gut ausgebildeter Frauen nicht verzichten können. Unternehmen stehen auch vor der Heraus-forderung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für immer mehr Väter zu ermöglichen, die ihren Beitrag zur Kindererziehung beisteuern wollen". Flexibilisierung von Arbeitszeitsystemen und regionale Vernetzung seien in diesem Zusammenhang wichtige Stichwörter. "Aus der Erfahrung mit den Regionalkonferenzen kann ich Unternehmen nur raten: Informieren Sie sich. Eine familienbewusste Personalpolitik muss weder teuer noch aufwändig sein. Oft sind es die kleinen Lösungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Alltag helfen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Und mit diesen kleinen Lösungen, die sich im Alltag bewähren, können sich Unternehmen die Wertschätzung und das Engagement ihrer Beschäftigten sichern und damit auch etwas für den Unternehmenserfolg tun", so Dreyer.

Ulrich Dexheimer, Geschäftsführer der ISB, betonte: "Zu unserem Prinzip der Wirtschaftsförderung aus einer Hand für den Mittelstand gehört, dass wir auf die Notwendigkeit einer familienfreundlichen Personalpolitik verstärkt hinweisen, entsprechende Initiativen gezielt unterstützen und personalpolitische Themen in unserem Beratungsangebot berücksichtigen." Professor Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability an der Fachhochschule Ludwigshafen, verwies auf den im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erarbeiteten Leitfaden „Strategie für die Zukunft - Lebensphasenorientierte Personalpolitik", der die Unternehmen in der Umsetzung dieser Politik unterstützt und Konzepte aufzeigt, wie mit einem praxisnahen Lebensphasenmodell den aktuellen Entwicklungen der Arbeitswelt begegnet werden kann.

Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, unterstrich, dass für das durch seine familiären Strukturen geprägte Handwerk die Familien eine tragende Rolle spielten. "Sie sind als wertevermittelnde Instanz für unsere Gesellschaft und Wirtschaft unverzichtbar, leisten einen wichtigen Beitrag für die Erziehung und Bildung von Kindern und müssen daher stärker gefördert werden." Aus Sicht des Geschäftsführers der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen, Günter Jertz, müssen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels besonders kleine und mittlere Unternehmen für familienfreundliche Modelle sensibilisiert werden. "Dieser Aufgabe werden sich Industrie- und Handelskammern auch stellen, denn der Anteil der Frauen im Erwerbsleben wird steigen und ältere Mitarbeiter werden länger im Arbeitsleben bleiben."

Der landesweite Aktionstag ist entstanden auf Initiative der von der Wirtschaftsministerkonferenz eingesetzten Länderarbeitsgruppe "Familienbewusste Personalentwicklung – Zeichen einer modernen Unternehmensführung". Er ist zugleich Teil einer bundesweiten Aktionswoche, an der sich mehrere Bundesländer beteiligen. Der Leitfaden "Strategie für die Zukunft - Lebensphasenorientierte Personalpolitik" ist erhältlich bei der Pressestelle des MWVLW (Stiftsstraße 9, 55116 Mainz) und kann im Internet unter http://www.mwvlw.rlp.de (Schlagwort Service/Publikationen) abgerufen werden.

Flyer zur Veranstaltung

>> Flyer


Handouts

>> Prof. Dr. Jutta Rump - "Der Fachkräftebedarf und die lebensphasenorientierte Unternehmens- und Personalpolitik"
>> Hans-Georg Weigel - "Männer zwischen Beruf und Familie"
>> Stefan Becker - "Vereinbarkeit von Beruf und Pflege"



Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Tel.: 06131/ 16-2220, Fax: 06131/ 16-2174, E-Mail: pressestelle@mwvlw.rlp.de, Internet: http://www.mwvlw.rlp.de