Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage hat alle Beteiligten erneut dazu aufgefordert, "noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen einen Lehrstellenplatz in diesem Jahr zur Verfügung zu stellen". "Mit vereinten Kräften sollte es uns - wie in den vergangenen Jahren - gelingen, auch in diesem Jahr eine ausgeglichene Lehrstellenbilanz in Rheinland-Pfalz auszuweisen", sagte der Minister in Mainz. Um gemeinsam mit den Kammern kräftig die Werbetrommel für "mehr Ausbildung in Rheinland-Pfalz" zu rühren, nahm der Minister gemeinsam mit den beiden Wirtschafts-Staatssekretären Günter Eymael und Walter Strutz an dem Aktionstag in den Städten Mainz, Kaiserslautern und Koblenz teil.
Bauckhage zufolge bietet der Aktionstag eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Jugendlichen, um sich über die Lehrstellensituation sowie die gesamte Angebotspalette noch nicht besetzter Lehrstellen zu informieren und auch gleich in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt zu werden. "Jetzt gilt`s - Wer mit Eigeninitiative und der Bereitschaft, auch mal Umwege zu nehmen, seine berufliche Zukunft angeht, der hat gute Chancen, diese Herausforderung am Beginn des Berufslebens zu meistern", appellierte der Minister an die Jugendlichen. Allein im Bezirk Mainz stehen laut Agentur für Arbeit den noch 251 Ausbildungsstellen suchenden Jugendlichen immerhin 267 unbesetzte Lehrstellen gegenüber.
Der Minister führte an, dass seit Beginn dieses Ausbildungsjahres trotz schlechten Konjunkturverlaufs die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern bis Ende September 2004 in Rheinland-Pfalz deutlich gesteigert werden konnte. "Bislang sind 3,8 Prozent mehr Jugendliche in Rheinland-Pfalz in eine betriebliche Ausbildung eingemündet als im vorangegangenen Ausbildungsjahr", bilanzierte Bauckhage. Nach Ansicht des Ministers dokumentiert und untermauert dies auch die traditionell hohe Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft im Land. Die Zunahme der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge belege das besondere Engagement der Kammern wie auch der Arbeitsagenturen bei den durchgeführten Aktionen und Maßnahmen zur Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes bei neuen Ausbildungsbetrieben sowie bereits ausbildenden Betrieben.
Bauckhage betonte, dass die Anstrengungen zur Verbesserung des Ausbildungsstellenmarktes durch die bewährte, partnerschaftliche und gemeinsame Verantwortung von Politik, Wirtschaft sowie Verwaltung und nicht zuletzt durch die Unternehmen und Betriebe als "Schlüssel zum Erfolg" intensiv fortgesetzt werden. Er wies noch einmal darauf hin, dass sich die Wirtschaft mit dem nationalen Pakt freiwillig verpflichtet habe, neue Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. "An die Unternehmer appelliere ich deshalb, in den Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen, sondern sie vielmehr zu verstärken", so der Minister.
Zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze habe das Land gemeinsam mit der Investitions- und Strukturbank ein Darlehensprogramm aufgelegt, um zielgerichtet zusätzliche Lehrstellen bei Kleinunternehmen und Existenzgründern zu fördern sowie die Übernahme von Jugendlichen aus so genannten Insolvenzbetrieben finanziell zu unterstützen. Des Weiteren gebe es eine überarbeitete, stärker an den Bedürfnissen orientierte Neuauflage bei der Förderung des betrieblichen Ausbildungsverbundes. "Informieren Sie sich über die Möglichkeiten", forderte Bauckhage die Partner in der Wirtschaft auf.