In den vergangenen Monaten führte das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie gemeinsam mit der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) insgesamt acht Veranstaltungen zum Thema Fachkräftesicherung mit der Überschrift „Neue Perspektiven am Arbeitsmarkt“ durch. Bei der letzten Veranstaltung in dieser Reihe ging es um die Frage, wie sich ein Betrieb aufstellen muss, um die Herausforderungen des demografischen Wandels konstruktiv zu bewältigen. Im Mittelpunkt standen insbesondere die Aspekte Personalführung, Fachkräftegewinnung und Mitarbeiterbindung.
In ihrem Grußwort betonte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, dass die Bedeutung der Arbeitgeberattraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte immer wichtiger werde. Ein guter Ruf als Arbeitgeber sei ein enormer Vorteil, besonders in Branchen, in denen bereits jetzt über Fachkräftemangel geklagt werde. „Die demografische Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft wird in nicht allzu ferner Zukunft den ‚War For Talents‘ um gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte noch deutlich verschärfen.“ Hier wäre es zwar im Eigeninteresse der Unternehmen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, gleichzeitig betonte Bätzing-Lichtenthäler jedoch, dass es in der Verantwortung der Politik liege, die Unternehmen dabei zu unterstützen und die Rahmenbedingungen bestmöglich zu gestalten: „ Aus diesem Grund hat die Landesregierung mit ihren Partnern am Ovalen Tisch der Ministerpräsidentin die ‚Landesstrategie zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz‘ entwickelt.“
„Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist verknüpft mit der Sicherung von Fachkräften und der Bereitstellung moderner Arbeitsbedingungen“, ergänzte Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB. „Wir möchten als Förderbank des Landes die Impulse der heutigen Veranstaltung aufnehmen und weitergeben, wie wir die Arbeitswelt von morgen gestalten können.“
Dr. Josephine Hofmann, Leiterin des Competence Center Business Performance Management des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, sprach über innovative Strategien, um dem Wandel in der Arbeitswelt zukunftsorientiert zu begegnen: „Kontinuierliche Weiterbildung, mehr Beteiligung und Mitsprache sowie Führungskonzepte, die gleichzeitig Freiräume und Orientierung geben, werden noch wichtiger. Die Arbeitswelt verändert sich aufgrund der digitalen Transformation enorm.“
In einem weiteren Gastbeitrag zeigte Harald Düster, kaufmännischer Leiter der Sebapharma GmbH & Co. KG., neue Wege zur Rekrutierung, Entwicklung und Bindung von Fach- und Führungskräften auf. „Gerade der Mittelstand ist gefordert, sich stärker auf die Auswirkungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Wer hier meint, mit alten Denkmustern lediglich tradierte Pflichtübungen absolvieren zu können, wird am Arbeitsmarkt mehr und mehr abgestraft. Die Notwendigkeit, sich als attraktives Unternehmen am Markt zu positionieren, verlangt von der Personalentwicklung Schnittstellen-Know How aus den Bereichen Marketing, IT und Controlling. Allein die richtigen Strategien für die Zukunft zu entwickeln, reicht leider nicht aus – die Kompetenz der Unternehmen, gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Wandel, zu gestalten ist entscheidend für deren Erfolg!“