In den vergangenen 25 Jahren stellte die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) über ihre Venture-Capital-Gesellschaften mehr als 550 innovativen Start-ups aus verschiedensten Branchen Wagniskapital für die Gründung, die Erschließung neuer Geschäftsfelder oder Expansionen zur Verfügung. Dieses stolze Jubiläum wurde nun im Rahmen des achten VC-Netzwerktreffens im wiedereröffneten KUZ Kulturzentrum Mainz gefeiert. Das Programm bot Rückblick und Inspiration zugleich: Nach dem Bericht des Wormser Unternehmers Frank Schmidt, der seit den 90er Jahren mit der ISB kooperiert und seine Trans Service Team GmbH in dieser Zeit vom Einmannbetrieb zum weltweit tätigen Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern ausbaute, wetteiferten vielversprechende Nachwuchsunternehmen um die meisten Stimmen für den besten Pitch.
Die Bandbreite der vorgestellten Geschäftsideen, die die ISB in den vergangenen Monaten von einem Investment überzeugen konnten, verdeutlichten, in wie vielen Branchen von der ISB finanzierte Innovationen zum Einsatz kommen: So lassen sich beispielweise mit der App der Ludwigshafener Unternehmerin Jacqueline Yildirim Passgrößen beim Onlineshopping genau ermitteln. Die Website der aus Kaiserslautern stammenden Baukobox GmbH stellt alle relevanten Daten zu Baukonstruktionen gebündelt visuell dar. Während die Software von Predicta Me aus Nieder-Olm Personalverantwortliche bei der Auswahl passender Bewerber unterstützt, ermöglichen die Hard- und Software der Wormser EyeV GmbH nicht nur Menschen mit Behinderungen die kontaktlose Steuerung von Computern. Nachdem die Cloudlösung zur Digitalisierung des Weinhandels der Mainzer Vinou GmbH die Gäste auf den anschließenden Umtrunk eingestimmt hatte, ging der Publikumspreis schließlich an Sdui aus Koblenz, deren App für interne Kommunikation bereits kurz nach Gründung von verschiedenen Schulen, Behörden und Institutionen genutzt wird.
Dass die rheinland-pfälzische Gründerszene seit vielen Jahren floriert und auch 2018 wieder regelrecht boomte, ist angesichts der Strukturen, die Unternehmer in Rheinland-Pfalz und insbesondere in der Landeshauptstadt vorfinden, kein Zufall, wie der Leiter der Mainzer Wirtschafts- und Strukturförderung, Gersi Gega, betonte: „Der Erfolg eines Wirtschaftsstandortes hängt maßgeblich von Unternehmen, Akteuren und Netzwerken ab. In Mainz finden Gründungswillige das optimale Zusammenspiel aus Investoren, Kunden, Partnern sowie dem Zugang zu Beratung und Information.“
Zu einem ähnlichen Schluss kamen ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link und VC-Bereichsleiterin Brigitte Herrmann, die in den vergangenen Jahrzehnten hunderte junger Unternehmen kennenlernten, berieten und begleiteten: „Die ISB springt dort ein, wo – insbesondere zur Startfinanzierung – Eigenkapital benötigt wird, und ebnet vielversprechenden Unternehmen den direkten Zugang zu weiteren Förderinstrumenten. Die kurzen Kommunikationswege des starken rheinland-pfälzischen Partnernetzwerks können dabei auch von unseren derzeit rund 150 Beteiligungsunternehmen genutzt werden.“