Als "Triebfeder" der wirtschaftlichen Entwicklung bezeichnete der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage das Auslandsgeschäft anlässlich des Forums Außenwirtschaft in Mainz. "Weltweiter Handel und Auslandsinvestitionen sind seit langem eine wesentliche Basis für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land", erklärte der Minister. Fast jeder zweite Euro im verarbeitenden Gewerbe werde mittlerweile durch den Export!erwirtschaftet. "Im vergangenen Jahr hat sich der Ausfuhrwert auf rund 31,7 Mrd. EUR entwickelt, was einer Steigerung von 10,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2003 entspricht", bilanzierte Bauckhage. Nach wie vor halte Rheinland-Pfalz mit einer Exportquote von 45,8 Prozent die Spitzenposition unter den Bundesländern.
Der Minister zeigte sich auch erfreut darüber, dass die Exportentwicklung nicht nur von den unternehmerischen Flaggschiffen des Landes, sondern zunehmend auch von den mittelständischen Unternehmen in Rheinland-Pfalz getragen werde. "So lag die Exportquote mittelständischer Unternehmen 1999 noch bei 21,9 Prozent und hat sich bis 2004 auf 28,4 Prozent entwickelt. Bei den rheinland-pfälzischen Maschinenbauern beispielsweise sind Exportquoten von 80 bis 90 Prozent keine Seltenheit mehr", sagte Bauckhage.
Nach Ansicht des Ministers ist gerade der Export!für die rheinland-pfälzische Wirtschaft ein starker Konjunkturmotor, dem das Land viel verdanke. Dies belege auch die aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. So habe das verarbeitende Gewerbe mit seiner hohen Exportquote maßgeblich dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich angewachsen sei. "Bereits zum vierten Mal in Folge hat sich das Land laut Studie verbessert und liegt nun erstmals unter den Top fünf der Bundesländer", sagte der Minister.
Bauckhage zufolge lasse sich die starke Wettbewerbsposition in vielen Fällen allerdings nur dadurch verteidigen, dass Unternehmen Teile aus kostengünstigeren Ländern beziehen oder dort selbst eine Produktion aufbauen. Es sei deshalb nicht richtig zu unterstellen, die Verlagerung von Produktionseinheiten ins Ausland führe zum Ausverkauf heimischer Standorte. "Vielmehr ist es im Zuge des Globalisierungsprozesses für viele Unternehmen notwendige Konsequenz, durch entsprechende Auslandsinvestitionen Arbeitsplätze im Inland zu sichern", betonte der Minister.
Andererseits trügen die Länder Mittel- und Osteuropas mit ihren Wachstumsraten auch zum Ausbau des Welthandels bei und bewirkten daher auch für die heimischen Unternehmen zusätzliche Impulse. "Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen in vielen Ländern Asiens, Südamerikas und Afrikas eröffnen neue Möglichkeiten für die heimische Wirtschaft und die alles überragende wirtschaftliche Dynamik insbesondere in China löst auch bei vielen Unternehmen in Rheinland-Pfalz einen Nachfrageboom aus", so Bauckhage. Aufgabe der Landesregierung sei es dafür zu sorgen, dass sich Wettbewerb und Handel möglichst ungehindert entfalten könnten und dass günstige Rahmenbedingungen die Positionierung vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen auf den internationalen Märkten wirkungsvoll unterstützten. "Deshalb werden wir im nächsten Jahr unsere Schwerpunkte der Aktivitäten in der Außenwirtschaft bei den Ländern Mittel- und Osteuropas, Südostasiens und des Nahen und Mittleren Ostens setzen", teilte der Minister mit. Wichtigster Absatzmarkt im Nahen und Mittleren Osten sei der Iran, der seine Einfuhren aus Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr um 104,3 Prozent auf rund 382 Mio. EUR gesteigert habe.
"Mit unseren Kontaktstellen in den Ländern Mittel- und Osteuropas, aber auch in den USA, in Japan, in China und in der Türkei können wir den Weg bereiten und Plattformen schaffen, die die Unternehmen für erfolgreiche Geschäftskontakte nutzen können", betonte Bauckhage. Das rheinland-pfälzische Mittel- und Osteuropazentrum – strategisch günstig auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn gelegen – sei ein weiterer Baustein der vielfältigen Außenwirtschaftsaktivitäten des Landes. Finanzielle Unterstützung im Rahmen des Messeförderungsprogramms biete zudem die ISB an, die auch ein wichtiger Partner bei der Akquisition von Investoren für den Standort Rheinland-Pfalz sowie in der Handels- und Kooperationsförderung sei.
Es besser machen als die anderen, darin liegt nach Ansicht des Ministers in einem Land, das sein Wohlstandsniveau halten will, der Schlüssel zum Erfolg. "Es besser machen als die anderen - das ist auch die Maxime rheinland-pfälzischer Wirtschaftspolitik", so Bauckhage abschließend.
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