„Rolle vorwärts: Wachstum und Nachfolge in Familienunternehmen“ in Mainz 

Veranstaltung gibt Gelegenheit zum Austausch und stellt Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen vor 

Während auf globaler Ebene Großkonzerne und Kapitalgesellschaften das Bild der Weltwirtschaft prägen, verbleiben in der Bundesrepublik und in Rheinland-Pfalz 90 Prozent der Unternehmen zumindest mehrheitlich in Familienhand. Familienunternehmen im Mittelstand sind damit ein wichtiges Herausstellungsmerkmal und Rückgrat zugleich, halten sie die heimische Industrie und die heimischen Produktionsstandorte aufrecht. Doch viele der Familienunternehmen stehen aktuell vor Herausforderungen, wie etwa dem Fachkräftemangel oder der Regelung der Unternehmensnachfolge. Dieses wichtige Thema ging die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) mit den Volksbanken Raiffeisenbanken und dem Wirtschaftsministerium auf der gemeinsamen Veranstaltung „Rolle vorwärts: Wachstum und Nachfolge in Familienunternehmen“ in Mainz an. 

Zunächst zeichnete Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in ihrem Talk zur Unternehmensnachfolge ein Bild zum aktuellen Stand für den Standort. „Rheinland-Pfalz ist ein Land des Mittelstands und deshalb auch ein Land der Familienunternehmen. Diese Struktur macht uns stark und ist das Rückgrat unserer Wirtschaftskraft. Wir wollen auf diese Stärke auch in Zukunft bauen. Dabei kommt der Unternehmensnachfolge eine besondere Bedeutung zu“, stellte die Wirtschaftsministerin heraus. 95 Prozent der übergebenen Unternehmen blieben am Markt. „Sie bieten gute und sichere Arbeitsplätze – oft in ländlichen Regionen. Wir unterstützen die Nachfolge deshalb mit einem breiten Angebot – von finanzieller Gründungs- und Innovationsförderung über Beratungsangebote, bis hin zu einem breiten Netzwerk mit den Partnern der Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern“, sagte Schmitt. 

Im Begrüßungstalk sensibilisierte Herbert Kohlberg, Vorstandsmitglied der Mainzer Volksbank eG, für eine möglichst frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Unternehmensnachfolge: „Ein Unternehmen auf- und auszubauen und dann aus einer Position der Stärke innerhalb der Familie zu übergeben, ist oftmals die Idealvorstellung zur Krönung des Lebenswerks. Doch auch in der Familie gilt: ‚Drum prüfe, wer sich ewig bindet‘. Damit bei aller Emotionalität eine erfolgreiche Weiterführung des Unternehmens möglich ist, sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer frühzeitig mit den Möglichkeiten der Nachfolge- und Vermögensregelung beschäftigen“, so Kohlberg.  

Als Förderbank des Landes kooperiert die ISB eng mit den Hausbanken: „Familienunternehmen haben aufgrund ihrer Strukturen spezielle Anforderungen. Wir können sie an der Seite der Hausbanken mit Förderprogrammen, Krediten und Bürgschaften unterstützen, damit sie Marktchancen nicht verstreichen lassen müssen“, ergänzte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link. 

Wertvolle Tipps und einen Einblick in bereits erprobte Konzepte in Sachen Übergabe des Unternehmens konnten anwesende Familienunternehmerinnen und -unternehmer an diesem Abend mitnehmen. 

Vor allem auch zum Thema Finanzierung von Investitionen, die für Familienunternehmen aufgrund von speziellen Anforderungen nicht immer leicht ist, erhielten Interessierte allerhand Informationen. Unternehmen, die ihren Erfolg im digitalen Zeitalter sichern und von intelligenten Prozessen profitieren wollen, müssen zu Beginn oft hohe Summen, beispielsweise in Entwicklung oder Betriebsmittel, investieren. Daher stellten Experten der ISB und der Mainzer Volksbank eG in einer „Money Facts“ Talkrunde anhand von Best-Practice-Beispielen passgenaue Finanzierungen und Förderprogramme vor.
 
Mit ihrem fundierten Expertenwissen untermauerte die Inhaberin der Stiftungsprofessur Führung von Familienunternehmen und Vorsitzende des Instituts für Familienunternehmen (iFUn) der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Christina Hoon, die Veranstaltung. Sie unterstrich in ihrer Keynote nochmal ganz deutlich: „Wenn Nachfolge erfolgreich klappen soll, braucht das viel Zeit, daher gilt: Denken Sie schon früher an später!“.  
 
Im Anschluss daran konnten sich die Gäste austauschen und weitere Informationen einholen. 

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