Netzwerke bringen Frauen an die Unternehmensspitze

Bei der Gründung und in der Leitung von Unternehmen sind Frauen im Vergleich zu Männern deutlich unterrepräsentiert. Dieses Missverhältnis zu beheben und speziell Frauen dabei zu unterstützen, durch Nutzung von Netzwerken ihr unternehmerisches Potenzial zu nutzen, war das Ziel des Unternehmerinnentags, zu dem die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH und das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau unter dem Titel "Erfolgreich durch Netzwerke(n)" gemeinsam eingeladen hatten.

"Frauen sind so gut ausgebildet und im Arbeitsmarkt aktiv wie noch nie, und trotzdem ist die Zahl weiblicher Selbstständiger und Existenzgründer weitaus geringer als die der männlichen", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Kühl. So werde nur jede dritte Unternehmensgründung von einer Frau in Angriff genommen. Neben einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie einer flexiblen Arbeitsorganisation könnten effiziente Netzwerke eine Erfolg versprechende Strategie sein, Frauen neue Chancen in der Wirtschaft zu eröffnen, betonte Kühl. Ein Beispiel für ein gut funktionierendes Netzwerk sei der 2007 vom Wirtschaftsministerium eingerichtete Landesarbeitskreis zur Förderung von Gründerinnen und Unternehmerinnen. Ziel sei es, ein gründerinnen- und unternehmerinnenfreundliches Klima in Rheinland-Pfalz zu schaffen. "Frauen sind überdurchschnittlich gut ausgebildet und erweisen sich im Beruf als besonders leistungsfähig. Bei Netzwerken können sie von Männern noch lernen. Es hilft den Frauen und der Wirtschaft insgesamt, wenn Qualität sich durchsetzt", sagte Kühl.

"Eine gute Geschäftsidee alleine genügt nicht. Mindestens ebenso wichtig ist es gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens, die richtigen Netzwerkkontakte zu kennen, um Förder- und Beratungsmöglichkeiten zu nutzen und Verbindungen zu Partnern und Kunden aufzubauen", erklärte Hans-Joachim Metternich, Sprecher der Geschäftsführung der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH. Die ISB als zentrales Förderinstitut des Landes stehe nicht nur als Ansprechpartner für alle Fragen der Unternehmensgründung bereit. Mit dem Unternehmerinnentag bringe sie Existenzgründerinnen auch mit anderen Ansprechpartnern sowie mit erfolgreichen Unternehmerinnen zusammen, um den Netzwerkgedanken zu fördern. "Unsere Wirtschaft kann es sich gar nicht leisten, dass hochqualifizierte Frauen in Unternehmen nicht zum Zuge kommen. Deshalb arbeiten wir daran, das Gründerklima gerade für Frauen weiter zu verbessern und ich kann nur an alle angehenden Unternehmerinnen appellieren, unsere Netzwerkstrukturen auch außerhalb des Unternehmerinnentags zu nutzen", so Metternich.

Über das "Wie" des richtigen Umgangs mit Netzwerken informierte Anni Hausladen, Expertin für Vernetzungsstrategien und Autorin des Buches "Die Kunst des Klüngelns". In ihrem Vortrag "Networking – Der Schlüssel zum Erfolg" vermittelte sie anschaulich und unterhaltsam, wie Existenzgründerinnen zielorientiert nützliche Kontakte aufbauen und pflegen und damit entscheidend zum Erfolg ihrer Gründung beitragen können. Dazu bot der Unternehmerinnentag die Möglichkeit, in Workshops und Talkrunden mit erfolgreichen Unternehmerinnen und Vertretern von Förderinstitutionen in Rheinland-Pfalz ins Gespräch zu kommen und von deren Praxiserfahrung zu profitieren. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Handwerkskammer Rheinhessen, die Industrie- und Handelskammer Rheinhessen, die Agentur für Arbeit Mainz und die Zeitschrift "Business and Woman".

Als zentrales Wirtschaftsförderungsinstitut des Landes bietet die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH Wirtschaftsförderung aus einer Hand. Zur ersten Kontaktaufnahme für Existenzgründer hat die ISB das "Gründertelefon" eingerichtet: Unter 06131/985-333 stehen Ansprechpartner zur Verfügung, um Möglichkeiten für die Förderung einer Existenzgründung zu besprechen.