Über 40 Besucherinnen und Besucher verfolgten am 20. September die Vorträge der Informationsveranstaltung "Wärmedämmung – ja oder nein?" in der Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Mainz.
Schon zum sechsten Mal bot das Mainzer Bündnis für nachhaltiges Bauen eine kostenfreie Informationsveranstaltung an. Sie beleuchtete das Thema "Wärmedämmung" aus verschiedenen Blickwinkeln, denn widersprüchliche Aussagen zum Sinn einer Wärmedämmung oder zu Schimmel- und Brandgefahr verunsichern viele Hausbesitzer und Mieter.
Im ersten Vortrag "Vorurteile, Ängste und Missverständnisse bei der Wärmedämmung" räumte Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. in Mainz mit gängigen Vorurteilen auf, wie zum Beispiel weit verbreiteten Meinungen wie "Ein Haus muss atmen können" oder "Wärmedämmung rechnet sich nicht". Auch der zweite Referent der Verbraucherzentrale, Hermann Obermeyer, sorgte für neue Erkenntnisse durch seinen Vortrag "Luftdichtheit bei Gebäuden". Ein besonderer Schwerpunkt seiner Ausführungen lag auf dem "Richtigen Lüften". Welche ökologischen Dämmmaterialien konkret verwendet werden können, erläuterte der dritte Vortragende des ersten Programmblocks, Dr. Dipl. Ing. Rainer Greiff aus Darmstadt: "Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen". Er stellte ökologische Dämmmaterialien vor und bewertete sie im Hinblick auf Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, -speicherfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Im zweiten Vortragsblock wurde an Beispielen von energetischen Sanierungen dargestellt, wie durch richtige Planung und Ausführung Bauschäden vermieden und ein gesundes Wohnumfeld geschaffen wird. Thomas Pensel, Referent des Umweltamtes der Stadt Mainz stellte "Einfache Maßnahmen mit schnellem Energiespareffekt" vor, die von Änderungen im Nutzungsverhalten bis hin zu unkompliziert vorzunehmenden baulichen Maßnahmen reichten. Im Anschluss folgte das Praxisbeispiel einer "Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85" des Mainzer Bauherrn Theo Bender, der erläuterte, wo die Chancen und wo die Risiken einer Sanierung liegen und wie diesen zu begegnen ist. Dabei wurde das Gebäude auch energetisch saniert, um es auch in diesem Bereich zukunftstauglich und komfortabel zu gestalten. Abgerundet wurde der zweite Vortragsblock durch die anschauliche Darstellung welche "Förderprogramme für die Altbausanierung" in Frage kommen. Er wurde gehalten von Pascal Studier von der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz. Herr Studier stellte die breite Palette der Förderprogramme des Landes (ISB), des Bundes (BAFA und KfW) und der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz vor.
Parallel zum zweiten Vortragsblock stand der Grünstädter Architekt, Matthias Dichtl für Einzelgespräche zur Verfügung, um Bauherren wertvolle Expertentipps für das richtige Konzept energieeffizienter Neubauten zu geben. Auch dieses Angebot wurde rege genutzt.
Im Anschluss an die Vorträge fand noch ein reger Austausch zwischen Besuchern und Veranstaltern bei einem Stehimbiss statt.
Veranstalter ist das Mainzer Bündnis für nachhaltiges Bauen. Dazu gehören die Architektenkammer Rheinland-Pfalz, das Bauforum Rheinland-Pfalz, die Handwerkskammer Rheinhessen, die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, die Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz, das Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz, die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sowie das Regionalbüro Rheinhessen-Nahe der Energieagentur Rheinland-Pfalz.