Internationalisierung schafft Beschäftigung im Inland - Mittelstand ist standorttreu

In Deutschland exportieren gut 12 % aller Unternehmen. 98 % der rund 350.000 deutschen Exporteure sind mittelständische Unternehmen. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn in Kooperation mit dem Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) durchgeführt hat.

Hier einige weitere Ergebnisse aus dem Gutachten: Exportierende Unternehmen aller Größenklassen nutzen neben Exporten häufiger als Nicht-Exporteure auch weitere Internationalisierungsformen wie Kooperationen, Management- oder Beratungsverträge bzw. Lohnfertigungs- und -veredelungsverträge. Diese Tatsache belegt, dass Exportaktivitäten den Einstieg in die Internationalisierung bilden. Die Verlagerung von Betriebsstätten ins Ausland stellt für den Mittelstand i.d.R. keine Option dar. Kleine und mittlere Unternehmen zeichnen sich vielmehr durch eine hohe Standorttreue aus.

Das Gutachten zeigt zudem, dass gerade Unternehmen, die international agieren, positive Beschäftigungsimpulse an ihren inländischen Standorten schaffen. So hat sich im Zeitraum von 2003 bis 2006 die Zahl der inländischen Beschäftigten in exportierenden Unternehmen mit einem Plus von 2 % deutlich besser entwickelt als in Unternehmen, die nur auf dem Inlandsmarkt aktiv waren (-3,5 %). Bei den Unternehmen mit Auslandsbetrieben nahm die inländische Beschäftigung mit plus 3 % noch stärker zu als bei rein exportorientierten Unternehmen.

Wichtige Hilfestellungen bei der Internationalisierung bieten die Institutionen und Programme der Außenwirtschaftsförderung. Diese müssen den Befragungsergebnissen und Expertenmeinungen zufolge allerdings noch gezielter auf die Bedürfnisse - insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen - zugeschnitten werden.

Fazit: In den vergangenen Jahren hat sich die internationale Ausrichtung auch der kleineren Unternehmen deutlich verstärkt. Diese Auslandsaktivitäten von mittelständischen Unternehmen sind aber keineswegs - wie häufig behauptet - mit einem Wegfall von Arbeitsplätzen und einer Abwanderung der Unternehmen verbunden.

Das Gutachten "Die Bedeutung der außenwirtschaftlichen Aktivitäten für den deutschen Mittelstand" kann für 30 EUR gegen Rechnung beim Institut für Mittelstandsforschung Bonn bestellt werden.

Weitere Informationen:
>> Kurzfassung des Gutachtens

Kontakt:
Institut für Mittelstandsforschung Bonn, Tel.: 0228/ 72997-0, Fax: 0228/ 72997-34, E-Mail: post@ifm-bonn.org, Internet: http://www.ifm-bonn.org