DigitalPakt Schule 2019 bis 2024 ausgeweitet: Umsetzung der Programme „Administration“ und „Leihgeräte für Lehrkräfte“ im laufenden Schuljahr erwartet

Nach nur fünf Monaten Laufzeit konnte der DigitalPakt II, das sogenannte „Sofortausstattungsprogramm“, ein mit insgesamt 24,1 Mio. Bundesmitteln ausgestattetes Programm zur Beschaffung von mobilen Endgeräten zum Verleih an bedürftige Schülerinnen und Schüler bereits im Dezember 2020 erfolgreich beendet werden. Bis zum Abschluss des Programms konnte die Beschaffung von insgesamt 57.274 digitalen Endgeräten, wie beispielsweise Laptops oder Tablets, durch die öffentlichen und privaten Schulträgern im Land beauftragt werden – ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt hin zu mehr digitaler Bildungsgerechtigkeit. Deutlich verstärkt wurde das Programm mit 6 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt, mit deren Hilfe im September 2020 nochmal rund 13.000 digitale Endgeräte zentral durch das Land beschafft werden konnten. Rund 17.000 Geräte, die bereits an den Schulen vorhanden waren, stellten Land und kommunale Spitzenverbände ebenfalls zur Ausleihe bereit, sodass im Ergebnis rund 90.000 digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen und die Rahmenbedingungen zur Durchführung des onlinegestützten Unterrichts damit deutlich verbessert werden können. 

Ludwigshafen
Insgesamt 4.659 iPads und Notebooks hat die Stadt Ludwigshafen mit den Mitteln aus dem Sofortausstattungsprogramm beschaffen können; weitere 1.000 mobile Endgeräte konnten durch den Nachtragshaushalt des Landes bezogen werden. Die Fachinformatiker der Stadt Ludwigshafen haben in den vergangenen Wochen und Monaten mit Hochdruck an der Konfiguration der Geräte gearbeitet, um Schülerinnen und Schüler während des Fernunterrichts schnell mit den Geräten versorgen zu können.


Diesen erfolgreichen Weg gilt es jetzt konsequent weiterzugehen: Mit der noch im laufenden Schuljahr beginnenden Umsetzung der an den DigitalPakt II anschließenden Nachfolgeprogramme „Administration“ (DigitalPakt III) und „Leihgeräte für Lehrkräfte“ (DigitalPakt IV) unterstreichen der Bund und die Länder ihre Anstrengungen zum Ausbau digitaler Lehr-, Lern- und Kommunikationsmöglichkeiten für Schulen, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Erneut stehen dem Land Rheinland-Pfalz jeweils rund 24,1 Mio. Euro Bundesmittel zur Verfügung. 

IT-Administratorinnen und Administratoren für Schulen 

Einhergehend mit dem beschleunigten Ausbau und der Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen in den Schulen steigt in gleichem Maße auch der damit verbundene Betreuungs- und Wartungsaufwand. Mit der Umsetzung des Programms „Administration“ stehen den Schulträgern voraussichtlich im Sommer 2021 und bis zum Ende der Laufzeit des DigitalPakt Schule am 31. Dezember 2024 Mittel zur Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratorinnen und -Administratoren, die für Schulen eingesetzt werden, zur Verfügung. Förderfähig sind zum einen befristete Ausgaben für Personalkosten als Personalmittel bzw. als Sachmittel in direkter Verbindung mit den Investitionsmaßnahmen des DigitalPakts Schule auf der Ebene der Länder oder der Schulträger. Außerdem können auch pauschalierte Zuschüsse zu Ausgaben für die Qualifizierung und Weiterbildung von bei den Ländern oder bei Schulträgern angestellten IT-Administratorinnen und -Administratoren in Höhe von bis zu 10.000 Euro einmalig pro Fachkraft beantragt werden. 

Die Vorteile einer professionellen Administration liegen auf der Hand: Neben dem langfristigen Erhalt der Infrastruktur und der Sicherstellung der unterrichtlichen Nutzbarkeit wird auch die zeitgemäße Weiterentwicklung digitaler schulischer Infrastrukturen gewährleistet. Da guter Unterricht in der digitalen Welt nicht nur eine Frage von Technik ist, hat sich das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den anderen Ländern gegenüber dem Bund in diesem Zusammenhang dazu verpflichtet, die Anstrengungen zur Fortbildung der Lehrkräfte im Bereich digitaler Lehr-Lern-Szenarien, z. B. in den Bereichen Technik, Didaktik und Medienkompetenz zu erhöhen, um die Lehrkräfte auch weiterhin beim Ausbau ihrer digitalen Kompetenzen zu unterstützen. Klar ist, dass die Lehre in die Hände der Lehrkräfte gehört; Administration und Wartung gehören in die Hände von IT-Expertinnen und -Experten.

Verstärkt wird das Programm „Administration“ nochmals durch rund 6 Mio. Euro Landesmittel, die den Schulträgern ab dem Schuljahr 2021/2022 jährlich zur Finanzierung von Wartungsaufgaben an den Schulen, wie z.B. die Installation von Software und die Behebung von Störungen, zur Verfügung stehen. Mit Hilfe dieser Mittel können Konzepte umgesetzt werden, in deren Rahmen die Anwendungsbetreuung von technischem Fachpersonal des Schulträgers oder eines externen Dienstleisters durchgeführt werden soll.

Die Beantragung von Mitteln aus dem Programm „Administration“ wird unmittelbar nach der Veröffentlichung der entsprechenden Förderrichtlinie im Amtsblatt des Bildungsministeriums bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) möglich sein. 

Dienstliche digitale Endgeräte für Lehrkräfte fördern schülerzentriertes, selbstgesteuertes und individuelles (Online-)Lernen

Auch für das Programm „Leihgeräte für Lehrkräfte“ soll noch im Laufe des aktuellen Schuljahres der Startschuss fallen. Ziel des Programms ist es, Lehrkräften flächendeckend die Ausleihe digitaler Endgeräte zu ermöglichen, die die Unterrichtsvorbereitung und die Durchführung digitaler Unterrichtsformen erleichtern sollen. Dies auch unabhängig davon, ob dieser Unterricht in der Schule oder als Distanzlernen stattfindet. 

Die Zusatzvereinbarung zum DigitalPakt Schule 2019 bis 2024 „Leihgeräte für Lehrkräfte“ ist am 28. Januar 2021 in Kraft getreten, nachdem alle Länder und der Bund unterzeichnet hatten. Eine landesinterne Förderrichtlinie wird als Rechtsgrundlage für die Weiterleitung der zur Verfügung stehenden Bundesmittel dienen. Die Beschaffung der Lehrkräfteendgeräte soll – analog zum oben bereits beschriebenen Sofortausstattungsprogramm für Schülerinnen und Schüler – durch die Schulträger erfolgen. 

Für die Beschaffung der Lehrkräfte-Endgeräte stellt das Land Rahmenverträge zur Verfügung, mit deren Hilfe zwei unterschiedliche Gerätetypen beschafft werden können. Dies wird zum einen ein leistungsfähiges Windows-basiertes Notebook (voraussichtlich Lenovo L15 mit Intel Core i5-10210U 1.6GHz, RAM 8GB (DDR4-3200 MHz), Intel UHD Grafik, SSD 256GB, 15,6 Zoll FHD Display, WLAN, BT, mit Kamera) und zum anderen ein iPad 10.2-inch iPad Wi-Fi 128GB, jeweils mit umfangreichem Zubehör wie beispielsweise Cover, Tasche, Stift und Tastatur, sein. 

Wie auch bei der Umsetzung der vorgenannten Programme verstärkt das Land auch den DigitalPakt IV umfangreich mit Landesmitteln. Insgesamt sollen dazu 2,7 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Davon wurden bereits im August 2020 ca. 1,5 Mio. Euro zur Beschaffung von 3.000 digitalen Endgeräten, davon 2.000 Laptops und 1.000 Tablets, zur Ausstattung vulnerabler Lehrkräfte, die aufgrund einer (Vor-)Erkrankung im Verlauf der Pandemie keinen Präsenzunterricht anbieten können und zur Durchführung digitaler Fernunterrichtsformate kein passendes digitales Endgerät zur Verfügung haben, aufgewendet. Die genannten Geräte stehen für betroffene Lehrkräfte bereits seit November 2020 in den kommunalen Medienzentren zur Ausleihe bereit. Die Kontaktdaten der Medienzentren sind jederzeit unter https://kmz.bildung-rp.de/ abrufbar. 

Die Bereitstellung von Leihgeräten für Lehrkräfte versteht sich als konsequente Fortsetzung des bereits im Jahr 2007 mit dem Start des Landesprogramms „Medienkompetenz macht Schule“ eingeschlagenen Weges, die Bedeutung von E-Learning sowie der Information, Kommunikation und dem gemeinsamen Lernen im Internet zu verstärken. 

Zusammen mit dem Schulcampus RLP und den digitalen Bibliotheken, die in den vergangenen Monaten stark ausgebaut wurden, sowie dem großen Angebot an Fortbildungen wurden in Rheinland-Pfalz beim digitalen Lernen und Lehren bereits schnelle und große Schritte gegangen, aber es liegt noch Wegstrecke vor den Schulen. Lernszenarien für ein schülerzentriertes, selbstgesteuertes und individuelles (Online-)Lernen werden sicherlich – auch nach Ende der Corona-Pandemie – ein zentrales Element der Unterrichtsgestaltung sein. Dem Ausbau digitaler Lernmethoden wird mit der Umsetzung des Programms „Leihgeräte für Lehrkräfte“ ein weiterer Schub verliehen.

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