SUCCESS 2013: Vorsprung durch Innovation

Wirtschaftsministerium und ISB vergeben Technologieprämien und Sonderprämie „Start-up“ in Höhe von insgesamt 65.000 Euro

Innovationen sind der Schlüssel zu Wachstum und Erfolg: Sieben besonders innovative Unternehmen zeichneten die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), heute in Mainz mit den jährlich vergebenen SUCCESS-Technologieprämien aus. Die mittelständischen Unternehmen haben zukunftsweisende Ideen für neuartige Produkte oder innovative Verfahren entwickelt und erfolgreich vermarktet. Dahinter steht oftmals jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die von der ISB mit insgesamt 65.000 Euro gewürdigt wurde. Zusätzlich vergab die Wirtschaftsministerin in diesem Jahr die Sonderprämie „Start-up“, um eine herausragende technische Entwicklung aus dem Bereich der innovativen Gründerszene des Landes auszuzeichnen.

„Innovation ist der entscheidende Treiber für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes“, betonte Eveline Lemke mit Blick auf die im Wettbewerb erfolgreichen Unternehmen. Insbesondere technologieorientierte Start-up-Unternehmen mit ihren innovativen Ideen und der Umsetzung von modernen Technologien und aktuellem Wissen aus der Forschung in neue Produkte seien ein Jungbrunnen für die mittelständische Wirtschaft, so die Ministerin. Von ihnen gehe insbesondere als Spin-offs aus der Wissenschaft ein besonders starker Beschäftigungsimpuls mit qualifizierten Arbeitsplätzen aus. Mit der Vergabe einer Sonderprämie „Start-up“ solle dies beispielhaft herausgestellt und Gründungsinteressierte ermutigt werden, aktiv zu werden.

„Wer innovativ sein will, braucht nicht nur eine neue Idee, er braucht auch den Mut, diese umzusetzen“, sagte Dr. Ulrich Link in seiner Ansprache. „Mit ihrem Erfindergeist und den bemerkenswerten Innovationen sichern die Unternehmer nicht nur die Zukunft ihres eigenen Betriebes, sondern auch die des Landes Rheinland-Pfalz.“ Als landeseigenes Förderinstitut sei es Aufgabe der ISB, diesen unternehmerischen Mut mit ihren Förder- und Finanzierungsinstrumenten sowie mit Landesmitteln und Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) zu unterstützen. Die Technologieprämien zeigen, welchen hohen Stellenwert die Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen hat.

Technologieprämie: 15.000 Euro
Die im Bereich der Lebensmittel-Schneidetechnik spezialisierte TREIF Maschinenbau GmbH in Oberlahr erhielt 15.000 Euro für die Entwicklung des „DIVIDER High-Speed-Ablegesystems“ zum kontinuierlichen Schneiden von Aufschnitt im industriellen Maßstab. Die TREIF Maschinenbau GmbH brachte damit ein Gerät zur Marktreife, das aufgrund seiner Leistungsdaten und der damit erreichten Produktivitätssteigerung in die Serienfertigung aufgenommen und bereits an mehrere namhafte Unternehmen im Bereich der Lebensmittelindustrie geliefert wurde. Die neue Maschinengeneration ist auf dem Markt konkurrenzlos und unterstreicht die Technologieführerschaft des Unternehmens.

Technologieprämie: 10.000 Euro
Mit 10.000 Euro wurde die Sensitec GmbH aus Mainz gewürdigt, die Hochleistungssensoren entwickelt und produziert. Diese können beispielsweise in den Bereichen Automotive, Telekommunikation und Industrieautomation eingesetzt werden, um berührungslos und verschleißfrei die Position von Maschinenteilen und Produkten zu erfassen. Sie liefern ein elektronisches Ausgangssignal, das zur Auswertung geometrischer Größen oder zum Auslesen magnetischer Speicher genutzt werden kann. Gegenüber herkömmlichen Magnetfeldsensoren ermöglichen die neuartigen Tunnelmagnetoresitiven-Sensoren (TMR-Sensoren) der Sensitec GmbH einen geringeren Stromverbrauch und eignen sich besonders für Anwendungen, in denen eine geringe Leistungsaufnahme erforderlich ist. Das Vorhaben punktet durch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Technologie und die starke Resonanz des Marktes.

Ebenfalls über eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro konnte sich auch die Durwen Maschinenbau GmbH aus Plaidt freuen. Das 1947 gegründete Familienunternehmen entwickelt, produziert und vertreibt seit 30 Jahren hydraulisch betriebene Anbaugeräte für Gabelstapler. Mit der Entwicklung eines neuartigen profilgeführten Hydrauliksystems und der zugehörigen Doppelklammer realisierte das Unternehmen eine Reduktion der erforderlichen Hydraulikschläuche. Durch den Wegfall der Schläuche entstand insbesondere im Mittelteil der Stapler-Klammer eine bessere Durchsicht und somit mehr Sicherheit für den Staplerfahrer. Seit der Markteinführung des neuen Klammersystems im Jahr 2010 konnten bereits mehr als 2.000 Systeme verkauft werden.

Technologieprämie: 5.000 Euro
Für die Entwicklung eines Voreinstellgerätes, das durch seine einfache Bedienbarkeit und seine intuitiv erlernbare Messsoftware überzeugt, erhielt die Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH aus Bad Kreuznach eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro. Im Rahmen der Metallverarbeitung müssen die zum Einsatz kommenden Werkzeuge wie Bohrer oder Fräser regelmäßig auf ihre Maßhaltigkeit überprüft werden. Dazu werden sie in eine Werkzeugaufnahme gespannt und über mehrere Achsen vermessen. Das neue Voreinstellgerät der Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH erfüllt höchste Ansprüche hinsichtlich der Vermessung und Archivierung der Werkzeuggeometrien, sodass in den letzten drei Jahren bereits mehr als 500 Geräte verkauft wurden.

Weitere 5.000 Euro gingen an die GHL Advanced Technology GmbH & Co. KG aus Kaiserslautern. Das Unternehmen fertigt Steuergeräte für die Aquaristik. Allein in Deutschland gibt es mittlerweise mehr als zwei Millionen Aquarien und insbesondere die Unterhaltung von Meerwasseraquarien erfordert die Überwachung zahlreicher Wasserparameter wie ph-Wert, Sauerstoffgehalt oder Füllstand. Das ProfiLux-System, ein unbeschränkt erweiterbares Baukastensystem zur Steuerung der erforderlichen Mess- und Regeltechnik, kann wahlweise über ein Touchscreen oder diverse Schnittstellen zum PC konfiguriert oder gesteuert werden. Das vielseitige Steuergerät trägt heute maßgeblich zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens bei.

Ebenfalls 5.000 Euro wurden an die HAAS Holzzerkleinerungs-Fördertechnik GmbH, Dreisbach, vergeben. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von mobilen und stationären Zerkleinerungsanlagen spezialisiert. Bei der Entwicklung eines Universalzerkleinerers mit mechanischem Wendegetriebe für die Abfall- und Restholzverarbeitung wurde erstmals auf den Einsatz von hochdruck-hydraulischen Komponenten für den Antrieb verzichtet. Der neuartige Universalzerkleinerer kann somit insgesamt wirtschaftlicher und sicherer betrieben werden und schließt ungewollte Umweltbelastungen durch Leckagen im Leitungssystem aus. Das Unternehmen positioniert sich mit der neuen Maschinengeneration international als Technologieführer und mehrere Bestellungen aus dem In- und Ausland sowie der Ausbau der Betriebsstätte belegen das erfolgreiche Unternehmenskonzept.

Sonderprämie „Start-up“
Die 2013 vergebene Sonderprämie „Start-up“ in Höhe von 15.000 Euro verlieh Wirtschaftsministerin Lemke an die AFPT GmbH aus Dörth. Die AFPT GmbH ist eine Ausgründung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologien der RWTH Aachen und zeichnet sich durch eine technologische Innovation auf dem Gebiet der Verarbeitung neuer hochleistungsfähiger Kunststoffe aus. Die AFPT GmbH entwickelte ein Verfahren zur Serienreife, bei dem thermoplastische Bänder von mehreren kooperierenden Robotern auf einem Werkstückkern abgelegt und über eine Laserquelle verschweißt werden. Derartige thermoplastische Materialien sind durch ihr geringes Gewicht und die starke Belastbarkeit besonders für den Einsatz in der Automobilindustrie prädestiniert und stehen stellvertretend für neue und leichtere Fahrzeugkonzepte. Mit dem Aufbau eines produktionsnahen Technikums konnte AFPT mittlerweile zahlreiche Kunden aus diesem Bereich die Leistungsfähigkeit der Technologie demonstrieren und über den Verkauf entsprechender Ablegeköpfe bereits nennenswerte Umsätze in sechsstelliger Höhe erzielen.

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