„Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft müssen wir uns auch in der Wohnraumförderung neuen Herausforderungen stellen. Selbstbestimmtes Wohnen und Leben im Alter hat für die meisten Menschen eine hohe Priorität. Um hierfür geeigneten Wohnraum zu schaffen, werden neue Raum- und Finanzierungskonzepte benötigt“, erklärten Finanzminister Carsten Kühl und Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz bei der Vorstellung des neuen Wohnraumförderprogramms „Förderung von Wohngruppen“. „Mit dem neuen Programm wollen wir das Wohnungsangebot durch neue Wohnformen, die ein gemeinschaftliches und barrierefreies Wohnen auch in ambulant betreuten Wohngruppen ermöglichen, erweitern“, so die beiden Minister weiter.
„Bislang wurden in der sozialen Wohnraumförderung nur abgeschlossene Wohnungen gefördert“ sagte Kühl. Mit dem neuen Programm sollen nach seinen Angaben nun neue Wohnformen gefördert werden, die generell Individualwohnraum und Gemeinschaftsräume aufweisen. Gefördert werde der Bau von Mietobjekten, in denen ältere Menschen mit Pflegebedarf und volljährige Menschen mit Behinderung gemeinsam leben. Hierfür stellt das Land zinsgünstige Baudarlehen zur Verfügung. Daneben werden Umbau-, Ausbau-, Umwandlungs- und Erweiterungsmaßnahmen sowie mit Zusatzdarlehen der Ersatzneubau nach Abriss gefördert. Investoren melden ihr Bauvorhaben vor Baubeginn bei der für die Umsetzung des Programms zuständige Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) an. Nach der Einplanung stellen sie dort auch den Antrag auf Förderung.
Das Förderangebot orientiert sich am Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe“ (LWTG) und unterstützt die Zielsetzung der Landesregierung „ambulant vor stationär“.
„Die meisten Menschen wollen auch im Alter und bei Unterstützungsbedarf in den eigenen vier Wänden leben“, so Malu Dreyer. Die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen brauchten dazu wohnortnahe Unterstützungsangebote und eben auch entsprechenden Wohnraum. Die Landesregierung setze daher auf eine konsequente Umsetzung des Grundsatzes ‚ambulant vor stationär‘ und hier vor allem auf den Auf- und Ausbau neuer Wohnformen. Es sei notwendig, neue Raum- und Finanzierungskonzepte zu entwickeln, damit für Menschen mit Behinderung und pflegebedürftige ältere Menschen barrierefreier und finanzierbarer Wohnraum zur Verfügung stehe. In diesem Sinne sei die Erweiterung der Fördermöglichkeiten für Wohngruppen ein wichtiger Beitrag auch zur Gestaltung des demographischen Wandels, sagte die Ministerin.