Um den Generationenwechsel frühzeitig zu planen und die Nachfolge an der Unternehmensspitze zu regeln, ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen die gründliche Vorbereitung von Betriebsübergaben besonders wichtig, so lautete das Fazit der Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft bei der Veranstaltung „Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge“, zu der die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) zusammen mit der Sparkasse Südwestpfalz, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestpfalz, der Stadt Zweibrücken und dem Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt Pirmasens nach Pirmasens eingeladen hatten.
„Wer ein Unternehmen übernimmt, baut mit der Übernahme fast immer eine selbstständige Existenz auf“, so Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. „Als Förderbank des Landes unterstützen wir neben komplett neuen Projekten daher immer wieder Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell, sich infolge einer Nachfolge neu auszurichten.“ Rolf E. Klein, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Südwestpfalz, ergänzte: "Eine Unternehmensnachfolge zu planen und regeln hört sich so einfach an. Aber es gibt viele Fallen, zum Beispiel steuerlicher, rechtlicher aber auch emotionaler Art." Abschließend informierten vier Workshops über die steuerlichen Konsequenzen der Übergabeformen, die wichtigsten Eckpunkte vom Übergabekonzept bis zum Businessplan, die richtigen Ansprechpartner zum Thema Finanzen und die erfolgreiche Planung der Betriebsübergabe.
Prof. Dr. Stefan Bieler, Abteilungsleiter BWL der Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW), erläuterte die psychologischen Aspekte der Unternehmensnachfolge. „Ein Unternehmer muss hinsichtlich der Regelung seiner Nachfolge Entscheidungen treffen, die er voraussichtlich nur dieses eine Mal in seiner unternehmerischen Karriere trifft und hat hierin keine oder nur geringe Erfahrungen. Es betrifft sein Lebenswerk und das ist mit viel Emotionalität und ‚Herzblut‘ behaftet.“