Beim diesjährigen Technologiewettbewerb SUCCESS überzeugten sieben kleine und mittlere rheinland-pfälzische Unternehmen mit selbst entwickelten neuen Produkten, Verfahren, technologieorientierten Dienstleistungen und anspruchsvollen IT-Vorhaben, die sowohl innovativ als auch bereits auf dem Markt erfolgreich sind. Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt und Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), ehrten die Unternehmen, die sich für Prämien in Höhe von insgesamt 65.000 Euro qualifizierten, im Rahmen einer Online-Preisverleihung.
„Sie alle sind der Beweis dafür, dass Rheinland-Pfalz kluge Köpfe vorweisen kann und wir aktuellen wie zukünftigen Herausforderungen gewachsen sind“, sagte Schmitt und gratulierte den ausgezeichneten Unternehmen. Es sei gerade jetzt wichtig, in Innovationen zu investieren, um resilienter aus der Krise zu kommen. „Es sind unsere Unternehmen, die passende Lösungen entwickeln. Mein Dank gilt allen, die sich am SUCCESS-Wettbewerb beteiligt haben. Gemeinsam werden wir bahnbrechende Innovationen, die Digitalisierung in den KMU sowie die Erforschung und Erprobung künstlicher Intelligenz in Rheinland-Pfalz weiter voranbringen“, sagte Schmitt und wies auf bestehende und zukünftige Programme hin, mit denen das Wirtschaftsministerium und die ISB die Wirtschaft im Land bei ihren Innovations- und Digitalisierungsvorhaben noch stärker unterstützen wird.
Dies unterstrich Dexheimer, der in seiner Ansprache erklärte: „Die Preisträger des Wettbewerbs sind ausgezeichnete Beispiele dafür, wie Unternehmen davon profitieren, wenn sie althergebrachte Geschäftsmodelle hinterfragen und ihre Visionen verwirklichen: Die prämierten Projekte setzen in ihren jeweiligen Branchen neue Maßstäbe und erwirtschaften stolze Umsätze.“ Als landeseigenes Förderinstitut sei es Aufgabe der ISB, unternehmerischen Mut und Weitsicht mit ihren Darlehens-, Bürgschafts- und Venture-Capital-Programmen sowie mit Zuschüssen aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu unterstützen.
Technologieprämie in Höhe von 15.000 Euro
Mit 15.000 Euro und damit der höchsten Prämie wurde die mh SERVICE GmbH aus Kandel ausgezeichnet. Das Unternehmen entwickelte und vertreibt das „DAN“ Darknet Analysesystem, das Strafverfolgungs- oder Ermittlungsbehörden unterstützt und Unternehmen vor Cyberkriminalität schützt.
Technologieprämien in Höhe von 10.000 Euro
Eine der beiden Technologieprämien von je 10.000 Euro konnte sich die Braun Maschinenbau GmbH aus Landau sichern, die mit dem VineyardPilotAssistant (VPA) ein automatisiertes und intelligentes Steuerungssystem von Anbaugeräten für die Landwirtschaft entwickelte und so die Digitalisierung im Weinbau vorantreibt. Der VPA entlastet Landwirte und Winzer stark, indem er in Verbindung mit einem Traktor verschiedene Arbeitsgeräte selbst lenken und steuern kann.
Auch die MK Technology GmbH aus Grafschaft kann sich über eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro freuen. Das Unternehmen entwickelte und baute den weltweit größten Dampfautoklaven für Feinguss, mit dem bis zu drei Meter große Formteile, insbesondere für Turbinenschaufeln für Flugzeugtriebwerke oder Kraftwerksturbinen, hergestellt werden können.
Technologieprämien in Höhe von 5.000 Euro
Die KS Beschallungstechnik GmbH aus Hettenleidelheim wurde mit einer Prämie von 5.000 Euro für die Entwicklung des neuartigen Lautsprechersystems VALTEC ausgezeichnet. VALTEC ermöglicht es, das vertikale Abstrahlverhalten auch im Hochtonbereich exakt auszurichten, wodurch sich Gleichmäßigkeit, Deutlichkeit und Reichweite bei der Übertragung erhöhen und Interferenzen vermieden werden.
Weitere 5.000 Euro gingen an die Math2Market GmbH aus Kaiserslautern, die mit der Softwarelösung GeoDict ein digitales Materiallabor zur Werkstoffanalyse entwickelte, das sämtliche Materialien digital abbildet. Der digitale Zwilling wird anschließend mit unterschiedlichen Randbedingungen simuliert und analysiert.
Die MENDIGER BASALT GmbH & Co. KG aus Mendig wurde ebenfalls mit 5.000 Euro für die Entwicklung eines nachhaltigen, vorkonfektionierten Trockenmörtelsystems ausgezeichnet, das bisher ungenutzte Reststoffe natürlicher Gesteine in Trockenmörtel umwandelt und so Zement- und CO2-Einsparungen ermöglicht.
Sonderprämie „Additive Fertigung“ in Höhe von 15.000 Euro
Die Sonderprämie „Additive Fertigung“ ging an die HC Kunststoffwerk Rülzheim GmbH aus Rülzheim, die eine innovative zweiteilige Schlauchtülle namens „HC-Klappe“ sowie eine 3D-Druck-Technologie entwickelte, um klassische Zukaufteile der Tülle schnell und kostengünstig zu drucken und zu erproben. Das 3D-Druck-System ist integraler Bestandteil eines automatisierten Fertigungskonzeptes, um den Herausforderungen der Industrie 4.0 gerecht zu werden.
Passend zur diesjährigen Sonderprämie gab Digitalstratege Christoph Krause einen kurzweiligen Einblick in die wichtigsten Verfahren der additiven Fertigung und zeigte die Schnittstellen zwischen Mensch und Technik von der 3D-Konstruktion bis zur Einbindung der Kunden in den Entwicklungs- und Produktionsprozess auf: „Digitalisierung heißt Service 4.0. – wer den digitalen Zugang zum Kunden nicht hat, wird es schwer haben“, so Krause.