Nachbericht zur Preisverleihung "Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz" vom 08.12.2016 in Mainz

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Um gutes Personal zu bekommen, müssen sich die Arbeitgeber etwas einfallen lassen, wollen sie ihr Unternehmen fürs Personal attraktiv machen. Acht Unternehmen aus Rheinland-Pfalz haben sich dabei besonders engagiert. „Mit einer kreativen Personalpolitik, firmeninternen Aktivitäten und einer nachhaltigen Unternehmenskultur überzeugen viele Mittelständler“, sagte Ulrich Dexheimer, Sprecher des ISB-Vorstandes bei der Veranstaltung „Suche Personal – biete attraktives Unternehmen“ der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Wirtschaftsministeriums und der rheinland-pfälzischen Kammern.

Dabei wurden die acht Leuchttürme mit dem Titel „Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet. Vorgeschlagen wurden die Firmen von den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern aus den vier Bezirken des Landes. „Die mittelständischen Betriebe halten die Regionen am Laufen und gute Fachkräfte die Unternehmen. Sie sind das Salz in der Suppe“, sagte die Staatsekretärin im Wirtschaftsministerium, Daniela Schmitt. Die Unternehmen würden mit ihrer mitarbeiterorientierten Personalpolitik gutes Personal anziehen: „So sieht zukunftsgerichtetes Unternehmertum aus.“ Mit der neuen Broschüre „Was Sie von King Kong, Maja und Flipper lernen können…. Ein Leitfaden zum Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke“ unterstützt das Ministerium insbesondere kleinere und mittlerer Unternehmen auf diesem Weg.

Zu den ausgezeichneten Betrieben in Rheinhessen gehört das Atrium-Hotel in Mainz-Finthen mit seinen vielen Ausbildungsplätzen, flexiblen Arbeitszeitmodellen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Führungslaufbahnen sind in Teilzeit möglich und viel Wert legt Besitzer Lothar Becker auf die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden. Ein Zuschuss zum Fitness-Studio, Gesundheits-Checks, gemeinsame Sport-Aktivitäten und die kostenlose Nutzung des hoteleigenen Wellnessbereichs gehören hier dazu. Das Traditionsunternehmen Holzbau Süssenberger aus Jugenheim wurde für die individuelle Förderung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die familiäre Unternehmenskultur geehrt. Schon im Einstellungsgespräch werden die beruflichen Ziele der Mitarbeiter abgefragt. Der Einsatz im Unternehmen erfolgt dann nach ihren Fähigkeiten, die durch Fort- und Weiterbildungen kontinuierlich ausgebaut werden.

Die Karl Otto Braun GmbH & Co. KG, Weltmarktführer im Bereich medizinischer Textilien, aus Wolfstein in der Pfalz erhielt die Auszeichnung für ein Kultur- und Werteprojekt, an dem die Mitarbeiter aktiv mitgearbeitet haben. Innovative Arbeitszeitmodelle, Offenheit in der Kommunikation und bei Feedbackgesprächen, Entwicklungsmöglichkeiten für alle Altersstufen sowie die Gleichberechtigung von Fach-, Führungs- und Projektlaufbahn gehören dazu.  Sabine Köbel, Inhaberin der SK Hörakustik in Frankenthal, wurde ausgezeichnet für ein monatliches Rückmeldesystem per Fragebogen, das den direkten Draht der Führungskräfte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sicherstellt. Zudem wird vorbildliches Verhalten mit einem Punktesystem bewertet und belohnt – sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei Führungskräften.

Neben Schulungen und Seminaren fördert das Agrartechnik-Unternehmen Clemens GmbH & Co. KG aus Wittlich selbst initiierte Weiterbildungen der Mitarbeitenden. Darüber hinaus bietet der Betrieb aus der Region Trier Sprachkurse an und entsendet seine Mitarbeiter ins Ausland. Es gibt altersgemischten Teams und fünf Flüchtlinge in Ausbildung - nur ein Punkt, der für das soziale Engagement des Unternehmens spricht. Die M & S Zahntechnik aus Trier überzeugte die Jury durch verschiedene Arbeitszeitmodelle sowie Angebote im Rahmen des Gesundheitsmanagements: Betriebssport- und Impfangeboten bis hin zu Gesundheitschecks werden geboten. Der Betrieb legt Wert darauf, dass die Beschäftigten Ideen zur Prozessverbesserung unterbreiten. Ein betriebliches Vorschlagwesen ist geplant.
 
Die Berge & Meer Touristik GmbH pflegt einen dialogorientierten Führungsstil. Das Reiseunternehmen aus Rengsdorf organisiert regelmäßige Versammlungen, befragt die Mitarbeiter und lädt die Beschäftigten zum „Geschäftsführer-Frühstück“. Außerdem bietet es unter anderem Sabbatticals, Gleitzeitmodelle, Ampelkonten und unterschiedliche Telearbeitsangebote. Die Unternehmensgruppe Heuft aus Bell in der Eifel (Backofenbau) wurde vor allem für seine familienfreundliche Unternehmenskultur prämiert: Gleitzeitmodelle, Homeoffice, Reduzierung der Arbeitszeit wegen Pflege oder Kinder sind hier die Stichworte. Und: Mitarbeitende aus 14 verschiedenen Nationen ergeben ein bunt gemischtes Team.

Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen, sprach bei der Veranstaltung über Demografie, Digitalisierung und Demokratie: „Zukünftige Unternehmensentwicklungen müssen zwangsläufig ins nahe Blickfeld rücken, um dem rasanten Wandel nicht hinterherzulaufen, sondern selbst mitzugestalten. Universallösungen gibt es nicht und sind auch nicht sinnvoll“, sagte sie: „Seien Sie erfinderisch!“

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