Veranstaltung: „Kreditklemme war gestern: Investieren & Finanzieren in Niedrigzinszeiten“ in Koblenz

Die Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand nehmen zu und die Thematik der Mittelstandsfinanzierung wird gleichzeitig komplexer. Was man dazu wissen muss und wie die weitere Entwicklung auf den Finanzmärkten einzuschätzen ist, thematisierten Experten bei der Veranstaltung „Kreditklemme war gestern: Investieren & Finanzieren in Niedrigzinszeiten“ der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz und der Volksbanken Raiffeisenbanken. 

Die Veranstaltung fand am Donnerstag, den 26. Oktober im Zentrum für Ernährung und Gesundheit (ZEG) in Koblenz statt. Unterstützt wurde das Event von der Volksbank Koblenz Mittelrhein eG, der Handwerkskammer Koblenz und der Industrie- und Handelskammer Koblenz.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch einen Begrüßungstalk mit Dr. Ulrich Link, Sprecher des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), und Walter Müller, Vorstand der Volksbank Koblenz Mittelrhein eG. Sie diskutierten, was der Wettbewerb der Geldgeber bedeutet – sowohl für den Mittelstand, als auch für die Banken – und wie lange er anhalten wird. 

In dem anschließenden Talk erläuterte Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, die Bedeutung der Wirtschafts- und Strukturpolitik beim Thema „Was die Zinspolitik der EZB für die Mittelstandsfinanzierung bedeutet“: „Für die Konjunktur in Rheinland-Pfalz ist ein investitionsfreudiger Mittelstand essenziell. Unternehmen sind aber oft vorsichtig, was Investitionen angeht, obwohl der niedrige Zins optimale Voraussetzungen bietet. In der Förderpolitik ist es daher wichtig, Anreize für Investitionen zu bieten, die über den niedrigen Zins hinausgehen.“

Die Fragen, ob die Unternehmen zu vorsichtig bei Finanzierungen sind und warum mehr gespart als investiert wird, wurden in einer Talkrunde der Veranstaltung diskutiert. Dabei sprachen Robert Lippmann, Geschäftsführer der IHK Koblenz, und Stephanie Binge, Leiterin Beratung und Wirtschaftsförderung Handwerkskammer Koblenz, über mögliche Beweggründe der Unternehmen.

In einem Impulsvortrag erklärte Sibylle Schwalie, Bereichsleiterin Bürgschaften, Investitionszuschüsse bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), warum sich gerade jetzt Investitionen lohnen und wie die ISB Unternehmen bei derartigen Vorhaben unterstützen kann. „Eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt brächte unter anderem den Vorteil, sich ein niedriges Zinsniveau langfristig zu sichern. Dabei steht die ISB den Unternehmern durch Förderdarlehen, Beteiligungen, Zuschüsse und andere Unterstützungsmöglichkeiten zur Seite und hilft die richtige Lösung für das eigene Unternehmen zu finden“, so Sibylle Schwalie.

Einen Überblick über weitere Finanzierungsinstrumente für den Mittelstand gaben im Anschluss Thomas Kloft, Bereichsleiter Beraterbank Firmenkunden, Prokurist der Volksbank Koblenz Mittelrhein eG, und Daniel Queng aus Westerburg , der als Unternehmer über seine Praxiserfahrungen bei der Finanzierung eines Unternehmens berichtet. So sei ein Kredit aufzunehmen nicht die einzige Option zur Finanzierung, die Möglichkeiten seien vielfältig und reichten von Leasing bis zu Crowdfunding. Queng selbst realisierte sich durch die Finanzierung seinen Traum eines eigenen Food Trucks und veranstaltet mittlerweile selbst Streetfood-Festivals.

Den Stehempfang zum Abschluss der Veranstaltung nutzten die Teilnehmer, um sich untereinander und mit den Referenten auszutauschen.